Trauen Sie keiner Umfrage…

Es stehen Wahlen vor der Tür. Und jedermann, jede politische Interessensgruppe oder Partei will bei diesen Wahlen gewinnen, oder zumindest nicht allzu viel verlieren. Das ist nachvollziehbar. Das ist legitim.
Und jede politische Partei oder Interessensgruppe will sich vor der Wahl als auf der richtigen Seite stehend und als möglichst beliebt präsentieren. Das ist ebenfalls nachvollziehbar und legitim. Weniger legitim ist ist es allerdings, wenn man zu diesem Zweck Umfragen aus dem Hut zaubert, die den eigenen Standpunkt als besonders beliebt belegen, die Umfragen allerdings alles andere als seriös durchgeführt scheinen.
So sind die tollsten Umfrageergebnisse der letzten Zeit die Resultate zum Thema Klimawandel und Energiekrise, bei der eine (angeblich überwältigende) Mehrheit diese Themen zur obersten Causa des Landes erkoren haben soll und – es kommt noch besser – den Umbau der gesamten Energiewirtschaft auf sogenannte erneuerbare Energie, auf Wind- und Solarenergie wünschen soll.
Herr und Frau Österreicher waren stets auf Umweltschutz bedacht, solange es mit Maß und Ziel betrieben wird. Österreich hatte bspw. das mit Abstand beste und effektivste Pfandflaschensystem eingeführt, bis es durch EU-Vorgaben in den 1990ern wieder zerstört wurde. Österreich hat sich von der Kernenergie abgewandt, da es noch Fragen der Sicherheit und der Endlagerung von gebrauchten Brennelementen gab. In Österreich waren Erdwärme, Nah- und Fernwärmesysteme, Wasserkraft und die wohl saubersten Gaskraftwerke in Betrieb, als man in anderen modernen westlichen Ländern noch mit aus Kohle gewonnenem Strom die Heizungen versorgte. Man war stets innovativ und technischen Neuerungen zum Schutz der Umwelt aufgeschlossen. Jedoch das Alles mit Maß und Ziel und ohne rabiate 180°-Wendungen, die nichts als unzumutbare und nicht zu stemmende Mehrkosten bedeutet hätten. Insofern ist eine Umfrage, die genau dies als Wunsch von Herrn und Frau Österreicher zum Ausdruck bringt eher hinterfragenswert.
Auch wir machen wöchentlich Umfragen. Eine haarige Angelegenheit, weil wir genau wissen, daß diese Umfrageergebnisse am dazugehörigen Wahlergebnis gemessen werden. Und Spott und Häme werden heuer bei zwei Wahlen auf uns hereinbrechen, wenn unsere Umfrageergebnisse nicht punktgenau mit den Wahlergebnissen übereinstimmen. Doch sind Spott und Häme zu ertragen, wenn sie nicht die gerechte Strafe für manipulative Umfragepräsentationen sind.
Da wir ausschließlich mit online-Fragebögen und ohne Hochrechnungen arbeiten, wissen wir, daß es Abweichungen geben wird. Und wir hoffen, sie weichen nicht zu sehr ab, sonst müssen wir uns Gedanken über eine Überarbeitung des Pools an Befragten machen. Und das wäre eine Menge (unbezahlte) Arbeit.
Daß die Anhänger der teilweise schon dubiosen Klimapolitik sich gut positionieren wollen, ist legitim. Wie sie es mit offensichtlich getürkten Umfragen tun, ist und bleibt peinlich.

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One thought on “Trauen Sie keiner Umfrage…

  1. Ich schau /wenn möglich/ ins Archiv und vergleiche Umfragen so 2-3 Monate vor mit Resultaten bei echtem Wahlen.Oft gibt da Knick und kurz vor Wahlen sind schon supeer richtig.
    „Dann weis man schon was man hat…“

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