Der vollkommen entgleiste EU-Wahlkampf

Lena und ihr Smartphone, das ein Quell lustiger Nachrichten sein soll…

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Geschätzte Damen und Herren, daß wir uns nun den dritten Sonntag in Folge mit der nur eingeschränkt interessanten und immer weniger bedeutsamen Lena Schilling beschäftigen müßen, ist eine Schande. Jawoll!! Eine Schande! Daß dieser wichtige Wahlkampf zur EU-Wahl, der anfangs sehr vorsichtige Schritte in Richtung eines Themenwahlkampfs machte, zu einer peinlichen Schlammschlacht wurde, ist das Resultat der jüngst vergangenen Äußerungen der Grünen-Kandidatin Schilling und der aktuellen Äußerungen der grünen Parteispitzen.
Bis zu einem gewissen Grad ist das seltsam anmutende Verhalten samt unüberlegter und wehleidiger Äußerungen der Obergrünen ja nachvollziehbar. Schließlich sind sie es ja nicht gewohnt, daß sich jemand erdreistet, ihnen medial in ihre politische Suppe zu spucken. Widerworte sind ihnen unbekannt. Die bis in die Bereiche von Tisch und Bett reichende Kumpanei und Verpartnerung zwischen Grünen und dem „Who Is Who“ der österreichischen Mainstreammedienlandschaft sorgte für Medienarbeit auf Wohlfühlbasis. So blöd, so rechtswidrig konnte sich kein Vertreter der Grünen benehmen, daß ihm nicht zumindest ein wenig Verständnis gegenüber aufgebracht wurde. Ein von Grünen geschossener Bock landete einmalig im Lokalteil, eine vergleichsweise kleine Verfehlung der bspw. FPÖ wurde auf den Titelseiten wochenlang aufgeblasen.

Olga Voglauer zeigt ihre kaum zu überschätzende Kreativität, wenn sie Lena Schilling den Rücken stärkt.

Dabei sollten die Grünen nach wie vor dankbar sein. Denn wirklich hart geht noch immer keines der großen Medienhäuser mit ihnen ins Gericht. Aber die Grünen sind eben verwöhnt. Und so beklagen die ursprünglich (und noch immer emotional) mit den Grünen verbündete Journalisten den ungeschickten Umgang mit der Öffentlichkeit, statt die bodenlosen Frechheiten, mit denen das ganze Land konfrontiert wird, mit der angebrachten Schärfe und Genauigkeit darzustellen. Eine dieser Frechheiten kam (wieder einmal) aus dem Mund der grünen Zukunftshoffnung Lena Schilling. Nachdem man ihr vorwarf, sie hätte Pläne geäußert, nach der mit dem ersten Listenplatz der Grünen sicherlich erfolgreichen EU-Wahl, umgehend in die Links-Fraktion wechseln zu wollen, erklärte sie:
Sie, Lena Schilling, ist in einem Milieu von Sozialdemokraten und Kommunisten aufgewachsen und sozialisiert worden. Und in solch einem linken Umfeld mag man die Grünen nicht. Weil man ja so links ist.
Nun, geschätzte Damen und Herren, Hand aufs Herz, welchen Haufen Mist will uns die junge Dame denn da auftischen? Will sie uns erklären, sie hätte seinerzeit (also vor einem halben Jahr) die Grünen verabscheut, weil diese für sie eine „rechte Partei“ war (ist?)? Will sie uns allen Ernstes erklären, daß die Grünen keine in die Wolle gefärbten Linken sind? Ernsthaft?
Die andere Möglichkeit ist natürlich, daß sich die gute Frau Schilling selbst so weit links verortet, daß neben ihrem Standpunkt die Grünen „rechts“ scheinen. Sollte diese Standortbestimmung den Tatsachen entsprechen, würde dies natürlich auch den sorglosen Umgang ohne jegliche Scheu mit politischen Extremisten, mit Kriminellen und deren Publikationen erklären. Wir hatten vergangene Woche bereits das zweifelhafte Vergnügen, diese Umstände in einem Kommentar darzustellen.
Egal wie die Antwort aussieht, kommt man zum Schluß, daß offensichtlich ein ganz übles Spiel in diesem dubiosen politischen Soziotop abläuft. Im Grunde sollte höchstwahrscheinlich Österreich vor Frau Schilling, und Frau Schilling vor sich selbst und den Grünen beschützt werden.

Helmut Brandstätter ist ein wenig flott mit seinen schwer belegbaren Vorwürfen.

Daß dieses Fremdschäm-Thema den Wahlkampf prägte, ist so unbeschreiblich bedauerlich, da es von anderen Ausrastern und Auszuckern so erfolgreich ablenkt. Denn nur zu interessant wäre es, hautnah mitzuerleben, was wohl mit Herrn Brandstätter, dem Spitzenkandidaten der Neos los wäre, wenn er von den Damen und Herren, denen er wahrheitswidrig häßlichste Dinge nachsagt, der Reihe nach geklagt und vor Gericht gebracht wird. Scheibtruhen voller Popcorn wären für die Zuseher dieser totalen Selbstdemontage eines (in Eigendefinition) seriösen Politikers fällig. Aber dank der grünen Wehleidigkeit geht dieser (durchaus interessante) Nebenschauplatz gänzlich unter.

Abschließend noch einmal ein Wort zu den Grünen:
Noch nie in der Geschichte der zweiten Republik sind Vertreter einer Partei so überheblich mit dem moralischen Zeigefinger durchs Land gewandelt und sind dabei den Menschen auf die Nerven gegangen. Und noch nie haben Vertreter einer Partei so wehleidig reagiert, während sie von den Medien und den politischen Mitbewerbern noch immer mit Samthandschuhen angefaßt werden.
Liebe Grüne, heult leise!

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie uns gewogen!
Bitte unterstützen Sie die heimische Wirtschaft!


Foto Helmut Brandstätter: wikimedia / flickr / Franz Johann Morgenbesser / cc by-sa 2.0

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