
Kein Grund, sich zu genieren
Hans Moser (* 6.8.1880 in Wien; † 19.6.1964 ebenda) war ein österreichischer Volksschauspieler. Sein bürgerlicher Name war Johann Julier. Mit kurzen Unterbrechungen einzelner Engagements großer Häuser war Moser bis 1910 mit Wanderbühnen unterwegs. Erst mit seinem Wechsel zu Kabaretts begann sein Durchbruch. 1925 von Max Reinhardt ans Theater in der Josefstadt geholt, später nach Berlin. Sogar am New Yorker Broadway hatte er seine Auftritte.
Den absoluten Durchbruch hatte Hans Moser mit dem Tonfilm. Er spielte in unzähligen Filmen meist den Typus des raunzenden leicht cholerischen Wieners mit dem „goldenen Herz“.
1911 heiratete er die aus einer jüdischen Familie stammende Blanka Hirschler. Trotz Drucks des NS-Regimes verweigerte er, sich von ihr scheiden zu lassen. Allerdings emigrierte sie nach Ungarn, wo sie vor dem direkten Zugriff der Nationalsozialisten einen gewissen Schutz genoß.
Besonders bekannt und berühmt war Moser für die vielen Komödien, die er mit seinen persönlichen Freunden Theo Lingen und Paul Hörbiger drehte.
Hans Moser wurde Zeit seines Lebens nachgesagt, daß er schon übertrieben sparsam sein soll. So wird über folgenden Dialog zwischen Hans Moser und der Schauspielerin Marte Harell bei der Premierenfeier eines Moser-Films berichtet. Moser soll sich bei dieser Feier schon zum dritten Mal ausgibig beim kostenlosen Buffet versorgt haben, worauf ihn Marte Harell ansprach: „Sag, Hans, ist es Dir nicht peinlich, dreimal Essen zu holen?“
Hans Moser entgegnete: „Überhaupt nicht! Ich sag den Leuten jedes Mal, ich hol ’s für Frau Harell.“
Titel-/Vorschaubild / Quelle: ÖNB – Österreichische Nationalbibliothek / Pf 388 D7