CO₂ und Wüstensand

Wenn sich über 70.000 Verhandler im Wüstenstaat Dubai zusammenfinden, muß etwas Großes am Laufen sein. Soweit die Fehlannahme.
Die Weltklimakonferenz mit dem einprägsamen Namen COP28 ist bis zum erwarteten Ende am 12. Dezember Anlaß dieses internationalen Auflaufs von Diplomaten, Regierungsmitgliedern, deren Beratern und unzähliger Interessensvertretern.
Aus den aktuell verbrieften Informationen dieses Zusammentreffens lassen sich nur wenige werthaltige Nachrichten herleiten.
Es stehen bislang zwei Konzepte zur Wahl auf die sich die anwesenden Nationen einigen müßten. Ein Konzept mit einer weiteren Nutzung von Kohle und Gas bis für Ersatz in Form von Kernkraft gesorgt ist. Ein anderes, ambitionierteres Konzept fordert die raschere Umsetzung des Baus von Kernkraftwerken um eher heute als morgen aus Kohle und Gas auszusteigen.
Die Lösungen haben auf jeden Fall die Kernkraft dabei. Auf Wind und Sonne wird realistischerweise nicht gesetzt. Zu hohe Kosten, zu unzuverlässig.
Die Narrative, mit denen man in Deutschland für eine (parlamentarische) Mehrheit zum Atomausstieg sorgte, werden weltweit mit Kopfschütteln zur Kenntnis genommen.
Vor allem die Technologiefeindlichkeit der politischen Ausläufer der Klimaschutzbewegungen im deutschsprachigen Raum sorgt für Entsetzen. Außerhalb von Deutschland und Österreich gehört es zum allgemeinen Bildungsstand, daß man in der Zwischenzeit Kernkraftwerke errichten kann, die keine Sicherheitsprobleme mehr darstellen und die mit dem abgereicherten spaltbaren Material, das bislang als „Atommüll“ aufwendig entsorgt werden mußte, betrieben werden. Das nimmt viel vom Schrecken und der Angst, mit der einst die grüne politische Bewegung groß wurde. Sie sind überflüßig geworden.

Der Rest ist das übliche Sittenbild mit überschäumender und selbstgerechter Selbstdarstellung der (selbsternannten) Klimaschützer. Auf sie, und speziell den sogenannten deutschen Weg, wird weltweit gepfiffen. Man nimmt Deutschland nicht mehr ernst. Man belächelt es und ist entsetzt über die maßlose Inkompetenz, mit der die führende Industrienation Europas gegen die Wand gefahren wird.
Wer allerdings Energie- und Wirtschaftspolitik ohne Basiskenntnisse in den Fachbereichen führt, ist in diesem Areal auch uneinsichtig und regt sich lieber darüber auf, daß beinahe 2500 Lobbyisten für Kohle, Gas und Kernenergie bei diesem Treffen akkreditiert und anwesend sind. Daß die Vertreter diverser „Klimaschutz-NGOs“ im Prinzip nichts anderes sind als Lobbyisten – nur eben von der anderen Seite – regt hingegen nicht auf.

Ob diese Megakonferenz im Tourismusparadies zu brauchbaren Ergebnissen führt, wird man sehen. Ob sich die teilnehmenden Staaten dann auch an die vereinbarten Ergebnisse halten, seht auf einem anderen Blatt.

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