Wahlen in der Schweiz und Südtirol

Zweimal SVP in Bewegung

Südtirol und die Schweiz haben eines ganz sicher gemeinsam: Eine wunderschöne Bergwelt. Atemberaubend schön!
Zudem hatten die Schweiz und Südtirol am vergangenen Sonntag auch noch Wahlen. Und bei beiden Wahlen lag der Blick ganz klar auf dem Abschneiden der jeweils größten Partei, die in Südtirol, wie in der Schweiz SVP heißt. Die parteien haben allerdings sonst nichts mit einander zu tun. Sie teilen sich ausschließlich das Namenskürzel, das entweder für „Südtiroler Volkspartei“ oder für „Schweizer Volkspartei“ steht.

In Südtirol wurde ein Abstieg der SVP erwartet und diese Erwartung wurde erfüllt. Die Südtiroler Volkspartei läßt sich in der Programmatik und in ihrem Politikstil sehr gut mit der ÖVP, der österreichischen Volkspartei vergleichen. Dies wird wohl auch der Grund sein, warum sie so massiv Einbußen erleiden durfte, ja mußte. Sie fiel von 41,9% auf 34,5%.
Den zweiten Platz mit 11,1% (-4,1%) belegte das TK – Team Köllensberger des ehemaligen Abgeordneten der linkspopulistischen 5-Sterne-Bewegung, dicht gefolgt von der Südtiroler Freiheit mit 10,9% (+4,9%). Die Grünen konnten 2,2% zulegen landeten allerdings bei 9%. Die italienischen Regierungsparteien Fratelli d’Italia und Lega erhielten 6% (+4,3%) und 3% (-8,1%) und kannibalisierten sich scheinbar gegenseitig. Auch im deutschsprachigen dritten Lager steht man in Konkurrenz: Neben der Südtiroler Freiheit traten auch die Freiheitlichen an und erlangten 4,0% (-1,3%).

In der Schweiz konnte die SVP zulegen. Die Partei läßt sich im österreichischen Polit-Koordinatensystem am ehesten mit der FPÖ vergleichen. So erreichte die SVP 28,6% (+3%), die mit der SPÖ vergleichbare SP 18% (+1,2%), die am ehesten mit der ÖVP vergleichbare Mitte erhielt 14,6% (+0,7%). Verlierer sind die liberale FDP mit 14,4% (-0,7%), die Grünen mit 9,4% (-3,8%) und die Grünliberale Partei mit 7,2% (-0,6%).

Nach beiden Wahlen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, läßt sich ein klarer Trend feststellen: In Zeiten, die komplizierter und härter werden, lassen die Bürger immer mehr von politischen Richtungen, die auf Experimente setzen ab. Man kehrt zu politischen Gruppen, die Sicherheit und Realitätssinn darstellen zurück. Diese Rückkehr zur Realität, zur Vernunft wird in Nachrichtenformaten dann gerne als „Rechtsruck“ bezeichnet und unsinnigerweise als Gefahr bezeichnet.
Die Bürger haben gesprochen. Punkt!

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