Politik am Schirm

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Leserinnen und Leser!

Die vergangenen Tage zeigen deutlich, daß die Urlaubszeit zu Ende ist und die politischen Spitzen sich kopfüber in den Vorwahlkampf gestürzt haben.
Daß diese Zeit mit den von einigen Sendern veranstalteten „Sommergesprächen“ mit den Parteivorsitzenden zusammenfiel, entpuppte sich für angehende Wahlkampfenthusiasten und interessierte Beobachter als Jackpot.
Je nach politischer Neigung lobte man einen (angeblich oder tatsächlich) souveränen und inhaltlich brillanten Auftritt des jeweiligen Parteichefs (und wahrscheinlich baldigen Spitzenkandidaten).

Das höchste Interesse an ihren Auftritten konnten FPÖ-Chef Herbert Kickl und designierter SPÖ-Obergenosse Andreas Babler einfahren. Aus Kickls Aussage beim ORF-Sommergespräch, das Interview-Kammerl wirke wie ein Stasi-Verhörzimmer wurde sicherheitshalber ein kleiner Skandal gemacht. Naja… Man versuchte, einen Skandal daraus zu machen. Man kann sich auf jeden Fall darauf einigen, daß Kickl unrecht hatte. Denn so abstoßend, wie die Staatsfunks-Interview-Location, war kein Einvernahmezimmer der DDR-Gesinnungsschnüffler. Bei den Nachbesprechungen zu den Kickl-Interviews spürte man den Unwillen, die Abneigung unzähliger Politjournalisten gegenüber Kickl und seiner Partei. Objektiver Zugang sieht ein wenig anders aus. Man fühlte aber auch die Unsicherheit und Angst vor dem kommenden Erfolg, den dieser Parteichef für seine FPÖ einfahren wird. Anhand vieler gestellter Fragen (oft an böswillige Unterstellungen grenzend) konnte man erkennen, daß die Journalisten wirklich keinen Tau von dem haben, was die durchschnittlichen Österreicher bewegt. Man kam nicht aus dem Staunen heraus… Kickl schlug sich erwartungsgemäß sehr gut. So sehr man ihn auch immer wieder aus dem Konzept zu bringen und zu unterbrechen versuchte, blieb er bei seiner Linie und arbeitete die freiheitlichen Lösungsvorschläge gegen Inflation, Arbeitslosigkeit, Arbeitskräftemangel, Asylmißbrauch und für Bürger- und Freiheitsrechte ab. Und man war sich im Nachhinein teilweise nicht einmal zu blöd, ihm seinen scharfen Verstand und seine hervorragenden rhetorischen Fähigkeiten zum Vorwurf zu machen. Reife Leistung!

Andreas Babler war – und so ehrlich sollten auch die parteiischen Beobachter sein – im Auftritt, wie in der präsentierten Programmatik weit weg von der Kompetenz, die man von einem Parteichef der traditionsreichen und historisch wertvollen Sozialdemokratie erwarten dürfte. Doch wurde er vor allem von den Kommentatoren und Beobachtern im Nachhinein gehätschelt. Man sah ihm nach, daß er ein bisserl ungeübt war und ein bisserl schnell dahinbablerte. Gerade das Sprechtempo sollte der SPÖ-Chef ernsthaft überdenken, denn in Anbetracht des von ihm Gesagten steht eines bombenfest: Je mehr Worte er über die Lippen bringt, desto mehr Unfug erzählt er. Seine Steuerüberlegungen, bei denen angeblich 96% der derzeit in Erwerb stehenden Österreicher weniger Steuern bezahlen würden, lassen sich durch kurze Berechnungen mit den Fingern – also auf Erstklassler-Niveau – aushebeln. Wie erwähnt, er sollte einfach langsamer und weniger reden. All seine Überlegungen laufen zwangsweise auf Mehrbelastung hinaus. Und wenn einmal ein guter Ansatz daherkommt – wie bspw. beim Thema einer Mietbremse, sollte man auch gleich nachfragen, warum solche Modelle nicht in den Einflußsphären der Sozialdemokratie, immerhin drei Bundesländern, in Anwendung kommen.
Wer die Gespräche mit Andreas Babler verfolgte, wird sich im Nachhinein fragen, wieso Politkommentatoren der Mainstreammedienhäuser sich voll des Lobes überschlagen und den inhaltlich wie rhetorisch ausbaufähigen Nebenerwerbsmarxisten so mit Wohlwollen überschütten.

Vielleicht liegt es an der seltsamen in der Medienwelt, wie auch neuerdings in der SPÖ verbreiteten Seuche der neu entflammten Liebe zu Marx und Marxismus. Nun haben die dubiosen und gefährlichen Lebens- und Gesellschaftskonzepte basierend auf den Marxschen Gedanken zwar weit über 100 Millionen Todesopfer gefordert, was aber diverse Schlaumeier der Sozialdemokratie nicht davon abhält, diese vielfach als mörderischen Schwachsinn entlarvte Ideologie neu aufleben zu lassen. Und so läßt es sich vielleicht auch erklären, daß auf Mark Mateschitz eine ungustiöse und bis in die letzten Spitzen verlogene mediale Hetzjagd betrieben wurde. Daß Mateschitz junior sehr wohl schon seit Jahren fleißig und erfolgreich in den Unternehmen seines leider verstorbenen Vaters tätig war, wurde komplett ignoriert. Man stellte ihn als verwöhnten faulen Luxus-Boy hin, der eben gerade ein paar Milliarden geerbt hat und keinen Schimmer von der Arbeit, von Verantwortung, von der Welt hat.


Bruno Kreisky, der Respekt vor mutigen Unternehmern und braven Steuerzahlern hatte, würde sich in Ekel abwenden. Und vom Marxismus hielt der Sonnenkönig bekanntlich auch nicht viel.


Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Sonntag!
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Fotos:
Andreas Babler: wikimedia / flickr / SPÖ Presse und Kommunikation / cc by-sa 2.0
Herbert Kickl am Rednerpult © Parlamentsdirektion / Thomas Topf

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