Der Mai ist gekommen

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Leserinnen und Leser!

Nun ist es beinahe eine Woche her, daß mit den Veranstaltungen zum 1. Mai unendlich viele Damen und Herren ihre Wortspenden zur Lage der Nation, der „werktätigen Massen“ oder zumindest zum Zustand der eigenen Partei zum Besten gaben.
Wie gewohnt trafen sich die (in Eigenwahrnehmung) ganz besonders wichtigen Sozialdemokraten auf dem Wiener Rathausplatz. Die oberste Genossin Rendi-Wagner versuchte Einheit zu signalisieren. Rote Nelken, rote Halstücher, ja sogar einige rote Hemden wurden stolz als Ausdruck einer besonders edlen Gesinnung zur Schau getragen. Man war unter sich. Beinahe. Ein (sozialdemokratischer) „Störenfried“, der Humor bewies und ein kleines Taferl mit der Aufschrift „Die Richtung stimmt!“ in die Höhe streckte, bekam es rasch mit Security-Fachleuten zu tun, die dem Schlawiner mit eigener Meinung rasch zeigten, was von Abweichlern gehalten wird. Vom selbstgebastelten Plakat blieb ein Pappendeckelfutzerl übrig. Eindrucksvoll wurde gezeigt, daß Meinungspluralität am besten dann funktioniert, solange alle die gleiche Meinung haben, und Menschen mit anderen Ansichten dieselben doch für sich behalten. Freundschaft!

In Linz, wo zur selben Zeit, als die FPÖ-Granden sich mit Tausenden ihrer Anhänger im Bierzelt trafen, die Linzer Sozialdemokraten ihre Maiveranstaltung mit der Hilfe aus aller Herren Länder abhielten, war man auch nicht untätig. Mit überschaubarem Erfolg. Und so kommentierte auch der blaue Landesparteisekretär Michael Gruber – nicht ohne einen gewissen Unterton:
„Die einst so stolze SPÖ ist inzwischen eine Trümmertruppe, die mit türkischen Organisationen kuscheln muss, um überhaupt noch Menschen zum 1. Mai auf die Straße zu bringen. Der Umzug der SPÖ hatte mehr etwas von einer Trauer- und Selbsthilfekundgebung, als von einer Partei, die politische Lösungen anbieten könnte…“

Die grüne Partei, die bislang nicht den Eindruck machte, daß sie viel für arbeitende Menschen übrig hat, verzichtete auf eine gezielte Veranstaltung, um auf das Thema „Arbeit“ aufmerksam zu machen. Statt dessen bewarb man auf der Grünen-Homepage eine hippe Party in Wien als grünen Event zum 1. Mai. Folgte man der Verlinkung dieses Festls, landete man auf einer Facebookseite dieses Spektakels, bei dem auf die Bundespräsidentschaftskanzlei und irgendeine Kulturabteilung der Stadt Wien hingewiesen wurde. Im Nachhinein ist doch fraglich, wer für diesen Spaß verantwortlich war und ihn bezahlte: Die Grünen, die es als eigene Veranstaltung auswiesen? Oder sponserte jemand anderes die Gaudi für die Grünen? Die Präsidentschaftskanzlei? Die Stadt Wien? Wessen Geld wird ausgegeben, wenn die Grünen feiern?

Aber zurück nach Linz, wo es am 2. Mai zwei politisch hochinteressante Veranstaltungen gab:
Um 09:20 luden die grüne Nachwuchshoffnung Landesrat Kaineder und die Klimaministerin Gewessler zur Pressekonferenz zum Thema „Neues UVP-Gesetz ist Turbo für die Energiewende in Österreich und ein Schlüssel zum Heben des enormen Windkraftpotenzials in Oberösterreich“.
Die Botschaft hinter dem sperrigen Titel und einem nur eingeschränkt interessanten Vortrag läßt sich vereinfacht so zusammenfassen: Für grüne Anliegen soll die Umweltverträglichkeitsprüfung vereinfacht und erleichtert, für alle anderen Projekte erschwert und verschärft werden.
Es wurde auf eine „Anti-Windkraft-Lobby“ verwiesen, die das Wunder bewirkende Tun der grünen Schöngeister hemmen würde. Die bloße rechnerische Unmöglichkeit der Umsetzung grüner Fantasien zu den Themen „erneuerbare Energien“ scheint die beiden selbsternannten Spezialisten in ihrem Vorhaben nicht zu bremsen.

Um 11:00 luden der für Naturschutz zuständige Landeshauptmannstellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner gemeinsam mit Dr. Alexander Schuster von der Abteilung Naturschutz zu ihrer Pressekonferenz zum Thema „Von Vögeln und Windrädern: Die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf die Tierwelt“.
Schon das Titel der Pressekonferenz macht auf einen Umstand aufmerksam: Es ist nicht Alles Gold, was glänzt! – Schon gar nicht, wenn es grün ist.
Die keine zwei Stunden zuvor gelobten Windräder stellen eine Gefahr für unzählige Tiere dar. Schon aus Überlegungen zum Artenschutz sollte man genau aufpassen, wo man ein Windrad aufbaut. Grundsätzlich wäre es vor allem einmal angebracht, die derzeit vorhandenen Stromproduktionsformen zu optimieren.
Und zwei Tage später bekräftigte Haimbuchner noch einmal, daß Klimaneutralität und Umweltschutz wichtige Themen sind, aber keinesfalls auf Kosten des Naturschutz und nicht um jeden Preis umgesetzt werden dürfen.

Wieviele Windräder benötigt man, um die österreichischen Industriebetriebe mit Strom versorgen zu können?

Noch einmal zeigt sich der krasse Gegensatz bei der Auslegung dieses Themas. Und man muß den Grünen leider eine rücksichtslose Ideologisierung bar jeden Realitätsbezugs unterstellen. Bspw. würde der große Linzer Stahlkocher VOEST alleine den Strombedarf haben, den ein Vielfaches der heute in Österreich aufgestellten Windräder produzieren würde. Und wir sprechen hier nur von einem einzigen Industriebetrieb. Energieintensive Betriebe wie Aluminiumproduzenten oder Chemiebetriebe müßen genauso versorgt werden. Dazu noch die Millionen Haushalten Österreichs… und die vielen E-Fahrzeuge nicht zu vergessen…

Natur von ihrer schönsten Seite.

Wieder einmal befinden sich die Grünen auf einem Holzweg. Und wieder einmal beschimpfen sie jeden, der auf die jedem Grundschüler auffallenden Fehler aufmerksam macht: „Klimaleugner!“ „Anti-Windkraft-Lobby!“ Aber so ist es eben mit den „Grundrechnungsarten-Leugnern“.


Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie uns gewogen!
Bitte unterstützen Sie die heimische Wirtschaft!


Fotos:
BM Gewessler, LR Kaineder ©
BMK/Cajetan Perwein / cropped
Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner und Dr. Alexander Schuster von der Abteilung Naturschutz des Landes OÖ © Georg Pollak / cropped

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