
Blick durch Europa
Im Film, der unserer heutigen Folge den Titel gab, bedroht ein kleines, wirtschaftlich abgehängtes Land den Rest der Welt mit einer angeblichen Bombe mit dem einzigen Ziel, als Verlierer des Kriegs gegen die Mächtigen der Welt, von deren Wiederaufbauhilfe zu profitieren… Hervorragender Film! Tolle Komödie! Unbedingt ansehen!
Auch das Europa der EU hat – wie im empfohlenen Film – eine seltsam anmutende Herrscherin. Etwas fern der Realität und mit den Umständen und Vorgängen rund um sie gänzlich überfordert. Frau von der Leyen führt sich auf, als würde sie den mächtigsten, geschlossensten, reichsten und gefährlichsten Kontinent des ganzen Globus kommandieren. Dem ist allerdings nicht so. Und bis auf sie und ein paar Kollegen ihrer Regentenclique weiß es jeder. Ohne Sinn und Ziel, ohne Konzept und vor allem ohne Rettungsnetz wird ein immer schärferer Konfrontationskurs gegen die russische Föderation gefahren, als gäbe es kein morgen.
Mit Brüssler Wohlwollen, Mitwirken und unter seinem Applaus werden ehemals bündnisfreie Länder, wie Finnland und Schweden in die NATO gehievt. Wenn sich die beiden Länder – ohne zuvor das eigene Volk zu befragen – zu diesem Schritt entscheiden, mag das deren Angelegenheit sein, sollte allerdings die EU, die ja angeblich eine Wirtschaftsgemeinschaft ist, nichts angehen. Genau solche Umstände sind es, die nicht nur für Russen und Chinesen, sondern auch für Bürger in EU-Mitgliedsstaaten den Eindruck stärker werden lassen, daß es sich bei dieser EU nur noch um einen vorgeblich ökonomisch ausgerichteten NATO-Rumpf, einen wirtschaftskriegerischen Appendix der USA, handelt.

Statt zu reden, wird gedroht und Entrüstung geheuchelt. Wenn gerade die Führungsriege der EU Moral als Grund für die Vorgangsweise gegen Rußland angibt, hat man Mühe, sich nicht vor Schreck zu übergeben. Denn die Moral hat keine guten Zeiten in dieser Vereinigung. Die Unfähigsten machen gemeinsam mit den zu Allem fähigen große Politik. Ohne Verstand und Weitblick werden weite Teile des Kontinents einem Prozess ausgesetzt, der Deindustrialisierung und in Folge Arbeitslosigkeit und Verarmung bedeutet. Der oberste Diplomat der EU, quasi der EU-Außenminister glänzt weiterhin weltöffentlich mit einer Mischung aus Inkompetenz und Säbelrasseln. Daß sich die Militärs in Belarus/Weißrußland nun von der russischen Föderation mit Nuklearwaffen unter die Arme greifen lassen, bezeichnet der undiplomatische Oberdiplomat als Bedrohung Europas. Er sieht damit eine Grenze überschritten. Der Theaterdonner wäre glaubwürdiger, wenn man ihn bei der Ausdehnung der NATO beinahe direkt vor Putins Gartentürl auch so aufgeregt hätte.
Weiterhin werden weit zu wenig und kaum brauchbare Waffen nach Osten in die Ukraine geliefert, während man nicht einen Finger rührt, um einen Waffenstillstand zu erwirken. Eine Aktion zur Vernichtung von ukrainischen und russischen Menschenleben finanziert mit dem Steuergeld von EU-Bürgern.

Fotos:
Josep Borrell: wikmedia / flickr / UK Government / cc by-sa 2.0
Screenshot „Die Maus die brüllte“ / GB 1959 © D.R.