Als Deutschland Außenministerin Annalena Bärbock wieder einmal ohne Nachzudenken loslegte, stockte der halben Welt der Atem. Wir unterstellen jetzt einmal, daß sie nicht nachdachte, als sie in holprigem Englisch im Plenarsaal des Europarats verkündete, daß „wir einen Krieg gegen Rußland kämpfen“. Wäre dies eine ernst zu nehmende Aussage, müßten sämtliche neutralen Staaten den Europarat umgehend verlassen. Auch die Staaten, die kein Interesse am Kriegszustand mit der russischen Föderation hätten, wären umgehend dahin. Und Rußland selbst würde entsprechend reagieren. Doch man kennt die bundesdeutsche Außenministerin schon und weiß, was man von ihren Aussagen zu halten hat. Nichts. Es ist Unfug. Und jeder weiß es. Es ist hochgradig schwachsinniges inhaltsloses Geplapper. Die Dame, die von sich sagt, „vom Völkerrecht“ zu kommen, glänzt weltweit mit Taten und Worten, die jedem durchschnittlich informierten, ansatzweise an internationaler Politik interessierten Menschen die Luft zum Atmen nehmen. Man ist sprachlos. Man ist atemlos. Und man fragt sich, wie sehr sich das bislang doch so halbwegs ernst genommene Deutschland denn noch international zum Deppen machen will, indem es diese Dame als oberste Diplomatin um den Globus schickt. Doch – und das ist gut so – niemand nimmt sie ernst.
Vor rund 80 Jahren endete die Schlacht um Stalingrad, das heute Wolgograd heißt, mit der Kapitulation der sechsten Armee unter Generalfeldmarschall Paulus. Rund 850.000 Mann waren von der Angreiferseite in diese sinnlose Schlacht geworfen worden. Hundertausende erfroren und verhungerten. Hunderttausende fielen im Kampf oder erlagen später ihren Verwundungen. Von den rund 110.000 Soldaten, die Ende Jänner, Anfang Februar in Kriegsgefangenschaft gingen, kehrten bis 1956 etwa 6.000 wieder in ihre Heimat zurück. Die Verteidiger hatten rund eine halbe Million gefallene Soldaten, mindestens die doppelte Menge an Verwundeten und eine schwer zu beziffernde Anzahl an zivilen Opfern zu beklagen.
Bis heute gilt die Schlacht um Stalingrad bei vielen Historikern als Wendepunkt des zweiten Weltkriegs.
Im Januar 2023, also 80 Jahre danach, beschließt die deutsche Bundesregierung Panzer nach Osten zu liefern, um den Kampf gegen Rußland zu unterstützen. Wenn eine Annalena Bärbock solche Entscheidungen träfe, könnte man sie mit dem augenscheinlichen Mangel an Bildung und dem Nichtvorhandensein jeglichen diplomatischen Gespürs und politischem Weitblicks erklären. Und man würde es nicht ernst nehmen. Daß ein deutscher Bundeskanzler Olaf Scholz eine solche Fehlentscheidung trifft, gibt der Sache leider anderes Gewicht.
Apropos Gewicht! Die nun aus Deutschland und anderen NATO-Staaten gelieferten Leopard 2-Panzer haben ein Einsatzgewicht von mind. 56 Tonnen aufwärts. Die ebenfalls zur Lieferung angekündigten britischen Challenger, französischen Leclerk und us-amerikanischen M1 Abrams haben rund 60 Tonnen Einsatzgewicht. Etwa 60, vielleicht 70 Stück dieser so halbwegs modernen westlichen Kampfpanzer wurden nun zugesagt. Ob das Liefern von Panzern alleine überhaupt sinnvoll ist, kann man getrost bezweifeln. Die Panzerwaffe benötigt Unterstützung durch Panzergrenadiere und andere militärische Einheiten, da sie sonst rasch selbst zum Ziel wird und ihre Möglichkeiten nicht entfalten kann.
Mindestens 200, eher 300 Stück verlangt (nicht erbittet) der für seine bescheidene Art bekannte und beliebte ukrainische Präsident. In der Zwischenzeit verlangt er zudem Kampfjets, Raketen, etc… Warten wir ab, wann er einen Flugzeugträger wünscht.
Zurück zu den Panzern: Den 60, 70, vielleicht einmal 300 Panzerkampfwagen stehen etwa 13.000 derzeit aktive Panzerkampfwagen der Armee der russischen Föderation gegenüber. Darunter mögen nicht besonders aktuelle Modelle, wie der T-72 sein, aber auch T-80 und T-90, die bspw. mit der Pfeilmunition eines Leopard 2 nicht durchschlagen werden können. Und in den Lagern der Armee sind noch zig Tausende weitere Kampfpanzer eingemottet, die man in Dienst stellen könnte. Daneben läuft die Produktion des T-14 Armata langsam an. Denn wenn dieser Kampfwagen in entsprechender Stärke auf dem Schlachtfeld auftaucht, ist es endgültig und vollkommen aus mit den Gedanken an ukrainische Panzersiege. Derzeit gilt allerdings, daß die bloße Übermacht russischer Panzer die gesamte Lieferung von westlichen Panzern an die Ukraine sinnlos macht. Wenn es hart auf hart käme stünden sie einer Übermacht im Verhältnis 1:40 gegenüber.
Ein letzter, nicht zu vernachlässigender Aspekt ist das bereits angesprochene Gewicht der Fahrzeuge. Das ohnehin im Osten eher dünne Straßennetz der Ukraine ist auf eine Traglast von maximal 40 Tonnen ausgelegt. Das gilt auch für Brücken. Wie will man also die 60-Tonnen-Panzer durch das Land befördern. Die laienhafte Annahme, daß sich Panzer aus eigener Kraft querfeldein durchs Land bewegen, ist falsch. Die meisten Kilometer legen Panzer auf Zügen zurück. Weder die Motoren, noch Getriebe oder auch nur die Ketten sind darauf ausgelegt, Langstreckenfahrten zu überstehen. Und vom unbeschreiblichen Kraftstoffverbrauch für ein solches Vorhaben muß man gar nicht erst reden.
Kurz: Die Panzerlieferungen sind für die Russen etwas ärgerlich, haben aber keinen ernsthaften Einfluß auf das Geschehen am Kriegsschauplatz.
Diplomatisch ist die Sache eine Katastrophe. Westliche Staaten entziehen sich mehr und mehr der Möglichkeit, eine Vermittlerrolle bei Friedensverhandlungen einzunehmen und in Folge auch einmal daraus zu profitieren. Kriegerische Handlungen müßen stets eine diplomatische Parallelstrategie haben, sonst sind sie nicht mehr als Töten um des Tötens willen.
Selbst schlichteren Gemütern müßte klar sein, daß der größte Sieger dieses Ukrainekriegs die Partei sein wird, die Frieden vermittelt und schafft.
Fotos:
Titel-/Vorschaubild © Bundesarchiv / Bild 146-1971-070-73 / Jesse / cc by-sa 3.0 de
Annalena Bärbock © wikimedia / flickr / Vlada Republike Slovenije / cc by 2.0 / cropped
Kampfpanzer Leopard 2 © wikimedia / Sonaz / cc by 3.0
Scharfschützen in Wintertarnung © RIA Novosti archive, Image #450 / Zelma / cc by-sa 3.0
Ob Deutsche bessere Aussenministerin brauchen ? Könnte doch Ricarda Lang übernehmen.
Es darf bezweifelt werden, ob Frau Lang wirklich um so viel besser wäre als eine Frau Bärbock.
Sie sagen es.