Kulturelle Aneignung, der Bürger Enteignung und politische Nichteignung

Blick durch Europa

Ein Kommentar.

„In Europa benimmt man sich wie in einem Affenstall!“ Genau das getraut man sich heutzutage gar nicht mehr zu sagen. – Es könnte als biologische Aneignung wahrgenommen werden. Und Affen könnten sich beleidigt fühlen. Nachvollziehbar.

Lesen bildet. – Scheinbar nicht jeden…

Weniger nachvollziehbar ist das Affentheater (Eigentlich hätte der Begriff vermieden werden sollen.) um Bücher von Karl May und Filme, die auf diesen Büchern basieren. Die Indianer (So darf man heute auch nicht mehr sagen… oder schreiben…) werden dadurch beleidigt, gedemütigt, und sonst noch… Auf jeden Fall sollen die Ureinwohner des amerikanischen Doppelkontinents nicht erfreut sein. SOLLEN! Das ist schon das Stichwort. Denn Vertreter dieser Völker wurden erst gar nicht gefragt. In vorauseilender Empörung ließ man bei einem (eher mager ausgefallenen) Shitstorm auf Twitter die geneigte Leserwelt wissen, daß man dagegen ist, und eine Neuauflage eines Karl May-Buches mit der kleinkarierten Welt eines woken Mitmenschen nicht vereinbar ist. Vernunftbegabte Menschen würden dann vorschlagen, daß diese von Wokeness und Political Correctness überschäumenden Persönchen sich das Buch einfach nicht kaufen und nicht lesen sollen. Aber nein, das geht dieser Neigungsgruppe nicht weit genug: Wenn ihnen etwas nicht paßt, darf es auch sonst niemand mehr haben, riechen, lesen, schmecken, hören, sehen, … Und da ist ’s egal, ob es um Zigeunerschnitzel, Ballermann-Lieder oder Wild West-Romane geht!
In der Zwischenzeit haben sich auch Vertreter einiger ungefragt vertretenen und (vor was eigentlich?) beschützten Stämme Nordamerikas zu Wort gemeldet. Sie meinten, daß ihnen die literarischen Ergüße des Herrn Karl May, der übrigens Zeit seines Lebens nie einen Fuß auf amerikanischen Boden setzte, ziemlich egal sind. Und die Darstellung von Indianerstämmen und deren Lebenseinstellung empfanden sie sogar als positiv. Und nur so nebenbei: Diese echten Vertreter von nordamerikanischen Ureinwohnern haben auch kein Problem mit dem Begriff „Indianer“. Umso lustiger, daß das zweite deutsche Fernsehen ZDF sicherheitshalber auf ihren Seiten auf sozialen Medien die Nutzung des „I-Worts“ verbot und Beiträge mit diesem Begriff umgehend löschte. Hugh!

Ein Schlachtruf mit sehr grausigem Beigeschmack.

Nachdem die sogenannte „kulturelle Aneignung“ schon so viele Hüte hoch gehen läßt, übersieht man leider gänzlich, daß es in den höchsten Ebenen der EU und einzelner Staaten zur Aneignung einer ausgewachsenen Unkultur kommt. Und diese Unkultur wird zudem auch noch von lautstarkem medialen Applaus begleitet: „Слава Україні” rufen sie, die Damen und Herren aus Staats- und EU-Spitzen! „Slawa Ukrajini!“, also „Hoch der Ukraine!“.
Der Slogan tauchte erstmals in einem Gedicht auf und war in den intellektuellen Zirkeln ukrainischer Nationalisten des 19. Jahrhunderts verbreitet. Erst durch Stepan Bandera (1909-1959), einem ukrainischen Faschisten, der für seinen ungustiösen Rassismus bekannt war, und der heute noch in der Ukraine gefeiert wird, erlangte der Spruch Verbreitung. Stepan Bandera, der nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die damalige Sowjetunion sofort mit den Einsatzgruppen („Spezialeinheiten“ zur Auffindung und Tötung von Juden) kollaborierte, war Anführer einer paramilitärischen Organisation, die zur Vorbereitung von Massenerschießungen die Verhaftungen der Opfer durchführte. Die Säuberung der Ukraine von „Juden, Polen, Russen und anderen Feinden“ war das Ansinnen, der Vorsatz Stepan Banderas, dessen Schlachtruf nun zur solidarischen Grußformel der hohen, aber bürgerfernen und stets rußlandfeindlichen Politik wurde.
Es ist entsetzlich, es ist grauenhaft, und es ist ekelerregend, wie geschichtsvergessen, wie dumm und ignorant die Spitzen unserer Politik agieren, wenn sie ihren kurzsichtigen politischen Zielsetzungen einen pseudopopulistischen Anstrich verpassen.

Den europäischen Bürgern geht das Geld aus. Aus SOLIDARITÄT!

Bürgerfern, kurzsichtig und ignorant sind auch die passenden Begriffe für den Geist, der in den Reden vieler Politiker Europas steckt, wenn sie den Bürgern sinngemäß verkünden, daß „die fetten Zeiten vorbei sind“. Auch nach genauer und intensiver Recherche ließ sich kein demokratisch legitimierter Auftrag an die Staatenlenker und Spitzen der EU finden, der diese Damen und Herren damit beauftragte, den (relativen) Wohlstand europäischer Bürger erst zu gefährden und dann auch noch zu vernichten.
Das Engagement der Europäischen Union im Konflikt zwischen der russischen Föderation und der Ukraine vernichtet mit rasantem Tempo die wirtschaftlichen Reserven, die sich die Bürger der Union über viele Jahre aufbauten. Nach zwei Jahren Corona-Krise mit all seinen massiven ökonomischen Nachteilen und starken Verlusten kommt es einer Enteignung gleich, wenn die Amtsinhaber in Union und Regierungen ohne Scham Einschränkungen der Bürger ankündigen. Dafür wurden sie von niemandem gewählt, damit wurden sie niemals beauftragt. Die oft ins argumentative Feld geführte „Solidarität“ mit den Menschen in der Ukraine ist ein pseudomoralischer Totschläger. Solidarität kommt aus freien Stücken, ist das Resultat einer persönlichen Entscheidung. Solidarität kann und darf nicht verordnet werden. Eine verordnete Solidarität mit Auswirkungen am (ohnehin geschrumpften) Vermögen ist nicht mehr und nicht weniger als Enteignung!
Die EU, oder vielmehr die EU-Kommission und die mit der Verwaltung und Leitung beauftragten Spitzen haben ein ausgewachsenes Problem mit dem Grundgedanken der Demokratie. Denn sie sehen sich nicht als Angestellte der Völker innerhalb der EU, sondern als deren Herrscher, als deren Regenten und als deren Erziehungsberechtigte. Diese überhebliche Fehleinschätzung der eigenen Funktionen wird – wenn man weiterhin so pflichtvergessen und anstandslos handelt – erst zu einer Verelendung weiter Teile der europäischen Nationen und schlußendlich zum Zusammenbruch der EU als Gemeinschaftsprojekt führen.

Bleiben Sie informiert!

Please follow and like us:

One thought on “Kulturelle Aneignung, der Bürger Enteignung und politische Nichteignung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert