Muttertag im Narrenturm

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Leserinnen und Leser!

Der Schmäh, Österreich sei die größte offene Psychiatrie, ist zwar alt, hat aber kaum an inhaltlicher Substanz und Aktualität verloren. Obwohl… Im Normalfall sind die Patienten in der Mehrheit und die Betreuer, die Verwalter in der Minderheit (und im angeführten Normalfall auch „gesund“).
In unserem lieben Österreich hat sich da scheinbar etwas umgekehrt: Wir, die Bürger (oder Patienten) haben erwiesenermaßen einen gesünderen Zugang zu diversen Problemen und Problemchen des täglichen Lebens als unsere „Betreuer“, unsere „Verwalter“, die sich ein Gehabe zulegten, als ob sie „Wärter“ wären. Ja, es drängt sich der Verdacht auf, als würden in der offenen Psychiatrie Österreich die gesunden Bürger von einem Team verwaltet, dem man bisweilen verhaltenskreative Anwandlungen unterstellen könnte.

Wenn die für ihren Weitblick und ihre Bürgernähe bekannte Frau Ministerin Gewessler allen Ernstes verkündet, daß Österreich voll hinter dem (derzeit noch geplanten) Öl-Embargo gegen Rußland stünde, stellen sehr viele Menschen nicht mehr die Frage, ob die Frau Ministerin wo dagegen gelaufen sei. Mit dem Kopf. Ganz fest. Sie fragen auch nicht mehr, wo sie dagegen gelaufen sei. Mit ihrem Kopf. – Eh scho‘ wissen… Nein die Frage, die gestellt wird ist, wie oft und mit wieviel Schwung sie irgendwo dagegen gelaufen sei! Jetzt einmal ganz ohne kleine Sticheleien: Die energiepolitischen Aussetzer der Frau Gewessler werden entweder in Umsetzung gehen und dann ein paar Hundertausend Arbeitsplätze und Existenzen vernichten oder ganz schnell in der Rundablage politischer Schwachsinnigkeiten entsorgt. Die Idee, daß man die Energieträger Gas und Öl so auf die Flotte ersetzen könnte, ist unbeschreiblicher Unfug. Rund 140 Donaukraftwerke würde es in Österreich benötigen, um einen Ersatz für Kohle, Öl und Gas herzustellen. Also schlicht unmöglich! Gleichzeitig sind es doch gerade die Grünen, die jedes Kraftwerksvorhaben (abseits von Gas oder Kohle) stören, verzögern oder verhindern. Also wie soll das gehen? Strom kommt eben nicht einfach aus der Steckdose. Da braucht ’s ein bisserl mehr!
Und so läßt sich die durchaus gesunde Mutmaßung des Durchschnittsbürgers, die Frau Ministerin sei irgendwo (mehrmals) ang’rennt, gut nachvollziehen.

Nicht weniger bemerkenswert als die von Stumpfsinn triefenden Worte und Taten aus dem allseits beliebten Kreis unserer Bundesregierenden sind die neuesten Erkenntnisse, die der blaue Abgeordnete Christian Hafenecker diese Tage präsentierte: Es ging und geht wieder einmal um Geld. Um Steuergeld. Und es ging und geht wieder einmal darum, wie dieses Geld, also unser Steuergeld, in Richtung des schwarz-türkisen Netzwerks umgeleitet wurde. Und wieder einmal tauchen die Namen Karmasin und Beinschab auf.
Auf eine Anfrage von Hafenecker an das Finanzministerium und alle anderen Ministerien bekam er die Information, daß speziell das Finanzministerium Studien in Auftrag gab und diese mit rund 300.000,– abgegolten wurden. Als Auftragnehmer waren wieder einmal die großen Damen der Meinungsforschung Karmasin und Beinschab die Nutznieser dieses warmen Geldregens. Weiters führte Hafenecker aus: Bei diesen Studien handelte es sich zu einem Teil um Erhebungen zur Corona-Krise, aber auch um Studien zu absoluten Null-Themen, wie bspw. der Erhebung der Akzeptanz der antragslosen Arbeitnehmerveranlagung. 35.160,– ließ man dafür springen, um von Frau Beinschab zu erfahren, ob die betroffenen Menschen damit zufrieden sind, daß sie keinen zeitlichen und bürokratischen Aufwand mehr mit der Arbeitnehmerveranlagung haben. – Kann man sich nicht ausdenken!

Blöde Fragen…

Gute 120.000,– bekam die gute Frau Beinschab für Studien, in denen die Zufriedenheit mit verschiedenen „Hilfsmaßnahmen“ der Bürger während der Corona-Krise erhoben werden sollte. Wobei man heute immer klarer feststellen kann, daß die Regierung samt ihren Maßnahmen wohl die Krankheit erst zur Krise gemacht haben.
Es scheint auf keinen Fall unbegründet, wenn diese Vorgänge als „Geld ins schwarze Umfrageuniversum“ werfen, bezeichnet werden und man zudem vermutet, daß man sich einfach irgendwelche Larifari-Umfragen ausdachte, damit man dieser Geldverschenkerei einen offiziellen Namen geben kann. Die Sache bleibt auf jeden Fall spannend!

Gutes Geld für blöde Fragen…



Wenn man sich die Bedrohungen des wirtschaftlich sicheren Lebens heute ansieht, wird man nur durch die beiden kleinen Beispiele des heutigen Tags schon sauer. Und wieder stellen sich einige Österreicherinnen und Österreicher folgende Frage: „Bin ich deppat oder sind die es?“



Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Sonntag und einen schönen Muttertag!
Bleiben Sie uns gewogen!
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