
Fürchtet Euch nicht!
Ein Kommentar.
Der tiefere Sinn dieses politischen Adventkalenders dürfte dem geneigten Leser bereits bekannt sein: Wir versuchen das Vereinenden vor das Trennende zu stellen, die guten, die mitmenschlichen Gedanken und Gefühle anzusprechen und zu fördern.
Wir wollen mit unserem bescheidenen Beitrag auch ein kleines Stück dazu beitragen, daß sich Gegner auch einmal wieder auf Sachebene miteinander austauschen und im Sinne aller Bürger zu einer Lösung kommen.
Der größte Feind des Guten ist aber bisweilen nicht das Böse, sondern das Blöde! Und so sehen wir uns heute gezwungen, nicht das Böse und schlechte zu missbilligen und die Menschen anzufeuern, am Guten festzuhalten, sondern real existierende Blödheit anzuprangern.
Als blöd bezeichnen wir die Entscheidung der zuständigen Verkehrsministerin Gewessler, die dringend nötigen infrastrukturellen Projekte, nämlich den Lobautunnel (und infolge auch effektiv der Stadtstraße Aspern) auf fragwürdige Weise abzudrehen. Sie nannte es „Evaluierung“, als sie einer unbekannten Anzahl an „Experten“ in ihrem Ministerium den Auftrag gab, das Lobautunnel-Projekt zu überprüfen. Eine über Jahrzehnte von internationalen Experten und mit Einbeziehung aller Betroffener entwickelte Lösung des Verkehrsproblems wird von faktisch weisungsgebundenen Ministeriumsmitarbeitern innerhalb weniger Wochen zerlegt und vom Tisch gefegt.
Daß es sich hier um ein Zukunftskonzept handelt, in dem die Wohnbauentwicklung Wiens genauso einfloß, wie der bestehende und zu erwartende Fernverkehr von Polen und der tschechischen Republik nach Süden, die Arbeitspendler von Niederösterreich und dem Burgenland, blieb offensichtlich bei der Entscheidung völlig unbeachtet.
Eine entsprechende Strassenanbindung ist Auflage, um die in Wien dringend benötigten sozialen Wohnbauten in der Region zu errichten. Das bedeutet, daß Frau Gewessler gemeinsam mit ihren verbündeten Baustellenbesetzern nicht bloß einen Tunnel und eine Straße, sondern leistbaren Wohnraum für rund 60.000 Menschen verhindert.
Es gibt eine Schätzung über den volkswirtschaftlichen Schaden des Abblasen dieses Tunnels, die sich auf satte 12,7 Milliarden EURO beläuft.
So schafft man Arbeitslosigkeit! So schafft man Armut! So schafft man Obdachlosigkeit! So schafft man Not!
Insofern kann man das Verhalten der Ministerin, wie ihrer Verbündeten getrost auch als borniert bezeichen.
Die Baustellenbesetzer, die sich widerrechtlich auf dem Gelände aufhalten und keinesfalls abziehen wollen, bekamen nun Anwaltspost. Eine Klage wurde ihnen angekündigt, wenn sie sich nicht umgehend von Acker machen. Nun ist es groß das Geheul derer, die nicht einsehen wollen, daß Taten auch Konsequenzen haben. Und wer ohne Rücksicht den Wohnraum für 60.000 Menschen, Arbeitsplätze in schwieriger Zeit und die so wichtige volkswirtschaftliche Wertschöpfung gefährdet, soll einfach leise heulen.

Dialog, Konsens, ein konstruktives Miteinander basiert darauf, daß man sich auch andere Meinungen anhört, bereits geprüfte und gut entwickelte Entscheidungen akzeptiert und nicht Alles und Jedes in Frage stellt, bevor man sich ernsthaft damit befaßt hat. Es geht auch darum, miteinander zu reden und nicht in einer moralischen Selbstüberhöhung jede Lösung abzulehnen, die nicht zu 100% den eigenen Erwartungen entspricht.
Hier wurde eine Kampagne gegen das Gemeinwohl gegen zig Tausende, ja Hunderttausende Menschen, im Stil eines trotzigen Balgs, der sich vor der Supermarktkasse auf den Boden wirft und mit Fäustchen trommelnd nach Süßigkeiten schreit, betrieben.