Am Rand. Zusammen leben in der Untergass‘

Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems

Das Hohenemser Jüdische Viertel erfährt seit 1991 wachsende öffentliche Aufmerksamkeit. Viele Bauten sind inzwischen saniert und restauriert worden und das einzigartige Ensemble von ehemaliger Judengasse und Christengasse gilt als Kleinod im Land.

Die verkehrsreiche Radetzkystraße hingegen fristet noch immer ein Dasein am Rande. Nachdem im 19. Jahrhundert die Gesetzgebung auch Juden den Erwerb von Grund und Hausbesitz außerhalb der Judengasse gestattete, ließen sich in der Untergasse, wie die Straße vor ihrer Umbenennung in Radetzkystraße hieß, auch zahlreiche jüdische Familien nieder. Dieses Viertel, das unmittelbar an das Hohenemser Zentrum anschließt, wird in den nächsten Jahren drastischen Änderungen unterworfen sein: Die sogenannte „Untergass‘“ am Rand der Stadt wird neue Aufmerksamkeit erfahren und sich sozial neu durchmischen. Eine fortschreitende Gentrifizierung zeichnet sich ab.

Die Ausstellung erforscht Haus- und Lebensgeschichten dieses Stadtteils und schärft gemeinsam mit dem Hohenemser Fotografen Dietmar Walser den Blick für den städtischen Raum und den urbanen Wert des Bestandes – auch um die sozialen Folgen der geplanten Veränderungen diskutierbar zu machen. Interviews mit Bewohnern der Untergass‘ eröffnen neue Perspektiven auf einen Erneuerungsprozess, der Chancen und Herausforderungen für das Wohnviertel und darüber hinaus bedeutet.

Laufend bis 18.4.2022
Öffnungszeiten Museum und Café: Di bis So 10–17 Uhr und an Feiertagen
Jüdisches Museum Hohenems, Villa Heimann-Rosenthal
Schweizer Str. 5
6845 Hohenems
+43 05576-73989-0
office@jm-hohenems.at
www.jm-hohenems.at

Kuratoren: Anika Reichwald und Hanno Loewy (Hohenems)
Projektleitung: Anika Reichwald (Hohenems)
Fotografien: Dietmar Walser (Hohenems)

Illustrationen: Milan Loewy (Wien)
Ausstellungsdesign: atelier stecher, Roland Stecher (Götzis)

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