Sonntagsfrage und Rücktrittsfrage
„Genug ist genug!“, scheinen sich immer mehr frühere Wähler der heutigen Regierungsparteien zu denken. Die Ermittlungen der WKStA gegen Bundeskanzler Kurz, sowie die skandalösen Vorgänge rund um die Aktenlieferung des von Gernot Blümel geleiteten Finanzministeriums machen vor allem immer mehr ehemalige ÖVP-Wähler sauer. Auch die Grünen verlieren das Vertrauen ihrer Wähler. Schließlich haben die Damen und Herren der Grünen immer betont, wie sehr sie für Transparenz und saubere Politik und gegen jede Form der Korruption stehen. Während man im grünen Wählersegment keinen Grund zur Beschwerde findet, wenn Ministerin Gewessler ihre Einflußbereiche ungeniert und rücksichtslos grün färbt, hat man wenig Verständnis dafür, wenn die grüne Parlamentsfraktion samt Regierungsmannschaft der ÖVP die Mauer macht.
Die Zahlen der klassischen Sonntagsfrage sprechen eine immer deutlicher werdende Sprache, obgleich man durchaus damit rechnen muß, daß die Regierungsparteien – wenn nicht ein politisches Wunder passiert – in den kommenden Wochen noch weiter abstürzen. Von einer Mehrheit sind sie in der Zwischenzeit meilenweit entfernt.
Die Ergebnisse der Sonntagsfrage*:
Neben der klassischen Sonntagsfrage drängte sich ab Mittwoch natürlich die Frage auf, ob der Bundeskanzler zurücktreten soll. Die Überlegung, daß im Falle seines Rücktritts der grüne Vizekanzler Kogler die Stelledes Regierungschefs einnehmen würde, dürfte der letzte Rettungsfallschirm vor einem endgültig vernichtenden Unfrageresultat für Bundeskanzler Kurz gewesen sein. In von der Umfrage unabhängigen Interviews geben sich die meisten Bürger entsetzt über die als überheblich und schamlos empfundene Verteidigungslinie des Bundeskanzlers und seines Umfelds.
Das Resultat zur Rücktrittsumfrage**:
Rücktritt: 66,35%
Weiterregieren: 24,23%
Unentschlossen: 9,42%
* Onlineumfrage von 10.05.2021, 00:00 bis 13.05.2021, 18:00. Befragt wurden 2800 wahlberechtigte Bürger aus allen Bundesländern im Alter von 16 bis 85 Jahren. Mangels Vergleichswerte wird keine Schwankungsbreite geschätzt.
Unter „Sonstige“ fallen Stimmen für bspw. die KPÖ, das THC oder andere Parteien, die nicht genügend Stimmen für den Einzug in den Nationalrat erhalten würden, sowie ungültige Stimmen (bspw. Mehrfachstimmen).
** Onlineumfrage von 12.05.2021, 14:00 bis 13.05.2021, 18:00. Befragt wurden 600 wahlberechtigte Bürger aus allen Bundesländern im Alter von 16 bis 81 Jahren. Mangels Vergleichswerte wird keine Schwankungsbreite geschätzt.
Daten und Graphik © Gazette Oesterreich