
(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten
Ein Kommentar.
Nun ist er weg, der Anschober. Noch nicht ganz, aber doch. Man hielt es schon nicht mehr für möglich.
In einer 30-minütigen, als Pressekonferenz getarnten, Abschiedsrede sagte er wieder einmal über 20 Minuten nichts und füllte die restlichen 10 Minuten mit herzerweichenden, die Tränendrüsen aktivierenden Stehsätzen aus der Mitleidskiste.
Rasch wurde rundum die Parole ausgegeben, man dürfe dem scheidenden Gesundheitsminister nichts Böses mehr nachsagen. – Weil das tut man nicht! Das wäre gemein und unanständig.
Wahrscheinlich hatte ohnehin niemand die Absicht, Rudolf Anschober als Person anzugreifen. Wozu auch? Aber seine Leistungen, die das Leben der Menschen noch heute schwer beeinträchtigen, erschweren und bisweilen zur Qual machen, MUSS man betrachten und kritisieren dürfen.
Anschobers grund- und anlaßlose Heiligsprechung wurde in erster Linie von den erwiesenermaßen Grün-verliebten Herrschern der großen Redaktionsstuben ausgegeben. So soll Anschober immer ein Mann des Konsens gewesen sein, der mit viel Herz und Sachverstand an die Dinge heranging. Er soll Österreich vor dem großen Massensterben durch das Coronavirus gerettet haben. Ja schon als Landesrat in Oberösterreich soll er als beinahe wundertätiges grünes Genie für ein Land gesorgt haben, in dem ausschließlich dank seines gottgleichen Wirkens Milch und Honig fließen und selbst die Fürze nach Veilchen duften…
Geschätzte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, mit Verlaub, das ist doch alles eine Riesenfuhre Kuhmist, die nun nach dem Abgang des glück- und herzlosen, und vor allem inkompetentesten Gesundheitsministers in der Geschichte der zweiten Republik, den Österreichern aufgetischt wird!

Einer näheren Überprüfung hält keine der Regierungstätigkeiten Anschobers, egal ob auf Landes- oder Bundesebene stand. Machen wir eine kleine Rückblende in seine Zeit als Landesrat in Oberösterreich, und betrachten wir sein bejubeltes „Wirken“:
Anschober war in wechselnden Landesregierungen beispielsweise für Verkehr und Infrastruktur, für Integration oder auch Umwelt verantwortlich.
In seine Amtszeit fielen grandiose Patzer und politische Bauchfleck‘ zum Ärger der Bürger, wie der berüchtigte „Lufthunderter“ auf der Westautobahn. Inwieweit das tatsächlich seiner Initiative entsprang, sei dahingestellt. Auf jeden Fall machte er sich zum Helden dieser Unsinnsmaßnahme, bei der auf einer bestens ausgebauten Autobahnstrecke eine Geschwindigkeitsbeschränkung zur Vermeidung von Feinstaub und schädlichen Abgasen installiert wurde. Die logische Konsequenz auf das Herabbremsen des Verkehrsflusses waren Stau und erhöhte Emissionen. Surprise, Surprise!
Als ganz großes Ding kündigte er zig Tausende „Green Jobs“ an. Durch entsprechende Maßnahmen im Bereich Recycling und der Förderung von Solarenergieanlagen sollten die Arbeitsplätze nur so aus dem Boden schießen! Nun, ähmmm… Tatsächlich gab und gibt es jetzt ein paar Arbeitsplätze mehr im Bereich der händischen Müllsortierung. Eine miese, dreckige, höchst unangenehme und sicherlich massiv unterbezahlte Tätigkeit. Das Hype der Solar- und Photovoltaikanlagen löste er nicht aus. Einen größeren Beitrag zur „Ökologisierung“ des Wohnbaus lieferte hundsgemeinerweise gerade ein blauer Landesrat, nämlich Manfred Haimbuchner. Sorry Rudi… Ein Satz mit x? – War wohl nix!
Als Integrationslandesrat blieb Anschober seiner grünen Hardcore-Linie treu. Von Integration und Dankbarkeit des Asylwerbers oder Migranten gegenüber der Gastgebergesellschaft war da keine Spur zu sehen. In seine Wirkzeit fielen die ekelhaftesten Morde von Asylwerbern, von Personen, die längst aus dem Verkehr gezogen und teilweise bereits abgeschoben hätten werden müßen. Seine bekannteste und so fadenscheinig berechnende Idee, Asylwerbern das Bleiberecht zu erteilen, wenn sie eine Lehre oder andere Ausbildung beginnen, wurde vom Verwaltungsgerichtshof als nicht rechtmäßig bloßgestellt. – Die Erfahrung, daß Gerichte sich mit Anschoberschen Ideen zu befassen haben, ist also nicht neu. Der damalige Effekt seiner „Ausbildungsoffensive“ war zudem mehr als entlarvend: Kaum hatten die vermeintlichen Asylwerber den letztinstanzlichen Ablehnungsbescheid in Händen, begaben sie sich ruckzuck auf die Suche nach einem Lehrplatz… Auch hier: Ein echter Anschober!

Seine Tätigkeit als Gesundheitsminister war in erster Linie von der Corona-Krise gekennzeichnet. Zu deren Anfang, noch vor dem ersten Lockdown, hatte er nichts besseres zu tun, als all jene Oppositionellen, die Grenzschließungen und Gesundheitsüberprüfung von Einreisenden forderten, als Verschwörungstheoretiker und Grenzfanatiker darzustellen. Unvergessen bleibt sein unnützer Sager „Ein Virus kennt keine Grenzen!“
Nach einer 180°-Wende wollte er weiter nur das tun, was er sich als Lösung vorstellte. Egal, ob es zielgerichtet, vernünftig, oder legal war. Bis heute werden die Basics zur Bekämpfung einer Seuche, einer Pandemie nicht erledigt: Nämlich die ordentliche Unterscheidung von „gefährlichen“, gefährdeten und gesunden Personen. Weder wird in den zur Arbeit herangezogenen Zahlen zwischen „mit Corona“ oder „an Corona“ verstorben unterschieden, noch zwischen positiv getesteten, tatsächlich infizierten, tatsächlich infektiösen und tatsächlich erkrankten Menschen. So hat man bis dato keinen wirklichen Überblick und 13 Monate nach Beginn des ersten Lockdowns befindet sich das Ministerium dank Anschobers Resistenz gegenüber Erfahrungen und Hausverstand auf Blindflug. Seit über einem Jahr wurden keine neuen Kapazitäten in Krankenhäusern, und speziell in den Intensivstationen geschaffen. Das dafür benötigte Personal hätte innerhalb des letzten Jahres locker rekrutiert, bzw. durch Zusatzausbildungen aufgestockt werden können.

Rudolf Anschober hinterläßt ein gesundheits- und sozialpolitisches Schlachtfeld. Der Begriff „Baustelle“ wäre zu verharmlosend. Seine Fans der bereits oben angesprochenen Redaktionsstuben geben dafür einerseits „dem Virus“ die Schuld, andererseits machen sie groteskerweise die frühere Ministerin Hartinger-Klein verantwortlich. Eine tatsächlich schäbige Vorgangsweise, die Ministerin, die ein erheblich größeres Ministerium unfallfrei führte, die größte Sozialversicherungsreform gegen massivste Widerstände umsetzte, und nur wegen ihres parteipolitischen Hintergrund ins Fadenkreuz der Gegner gelangte, dafür verantwortlich zu machen. Schäbig!
Wer glaubt, daß nun alles anders oder gar besser wird, darf sich schon einmal warm anziehen. Denn mit Dr. Mückstein kommt ein Hardliner von den im Grunde bereits linksradikalen Wiener Grünen ins Amt. Der „Leibarzt“ des Präsidenten… Man fühlt sich beinahe an Zeiten der Monarchie erinnert… Wer würde wohl als Verkehrsminister nachfolgen? Van der Bellens Pannenhelfer?

Sei ’s wie ’s sei… Es bleibt spannend. Lang geht das Spiel so nicht mehr gut, denn irgendwann geht den Österreichern das letzte Geld aus, das diese Regierung gerne ausgeben würde, und dann ist Schluß in diesem Theater.
Rudi Anschober verabschiedete sich mit den Worten „Auf Wiedersehen.“. Dies könnte man als Drohung auffassen. Wir wünschen ihm einen friedlichen Ruhestand und dem Land Frieden von ihm.
Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie uns gewogen!
Bitte unterstützen Sie die heimische Wirtschaft!
Fotos:
Titel-/Vorschaubild © wikimedia / Bundesministerium für Finanzen / cc by 2.0
R. Anschober im Wahlkampf 2015 © wikimedia / Die Grünen Linz / cc by 2.0
R. Anschober neben BM G. Blümel © wikimedia / Bundesministerium für Finanzen / cc by 2.0
R. Anschober (2006) © wikimedia / Rigaud / Die Grünen / Die Grünen Oberösterreich / cc by-sa 2.0 at
Dr. W. Mückstein © wikimedia / Stefanie Freynschlag / Die Grünen Wien / cco 1.0
Die derzeitige regierung auf den Punkt gebracht da kann man nur sagen Chaos pur