Ohne Geld spielt ka Musi‘

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Ein heilloses Durcheinander an Skurrilitäten brachte die vergangene Woche für die Damen und Herren in Österreich. Ob der Feiertag hilfreich war, und so das Trommelfeuer der schrägen, grotesken, exzentrischen und bizarren politischen Ereignisse unterbrach, sei dahingestellt. Vielleicht wollte der eine oder andere Protagonist des politischen Österreichs auch nur mit Nachdruck seinen Unfug auf die innenpolitische Bühne werfen, bevor er ins verlängerte Wochenende abdampft.

COVID-19 und das liebe Geld bestimmen nach wie vor das Geschehen. Die mit großem Eigenlob angekündigten Maßnahmen und „Lockerungen“ greifen nicht einmal ansatzweise in dem Maß, wie man es sich erhoffte. Die nun geöffnete Gastronomie beklagt die komplizierten und lebensfremden Auflagen, oder vielmehr Einschränkungen. Die Gäste bleiben aus. Hier darf man nicht übersehen, daß viele Gäste einfach nun um ein Hauseck weniger verdienen, oder gleich in der Arbeitslose sind. Andere sind durch das permanente Horror- und Schreckensszenario eingeschüchtert. Die notwendige Lockerheit, ja Sorglosigkeit, um sich wieder in Ruhe auf ein Achterl zum Heurigen oder ein Krügerl in den Biergarten zu setzen fehlt. Außerdem fehlen die „Rahmen“. Kein Kino, kein Theater, keine Musikveranstaltungen! Der Anlaß, sich vor einem Kabarettprogramm (nur so als Beispiel) noch auf ein Seiderl zu treffen, fehlt gänzlich. Wie soll das funktionieren? Ein bekannter Wiener Gastronom sprach von einem Umsatz, der ca. 10% des „Vor-Corona“-Geschäfts ausmacht. Viele Betriebe schließen schon wieder. Andere haben den Shut Down nicht überlebt und haben gar nicht mehr geöffnet.


Bild von einem Wiener Schanigarten aus besseren Zeiten.

In diese Problemsituation platzt nun die grüne Wiener Vizebürgermeisterin Hebein mit einer „Idee“! – Ich bemerkte eingangs schon, daß es um Skurrilitäten geht! Brigitte Hebein meint, der Gastronomie dadurch helfen zu können, daß man die Flächen der Parkplätze den Gastronomen für Schanigärten zur Verfügung stellt. Eine wunderbare Maßnahme! Man verteilt das eingebrochene Geschäft eben auf mehr Fläche! Das ist so, als ob man ein Paar Frankfurter Würstel auf zwei Teller verteilt und dann doppelt so viele Leute satt machen will. Eine seltsame Vorgangsweise, die ein Wiener Rathausgrüner umgehend erklärte: Man könne dadurch die Raucher wieder ins Beisl, oder zumindest in die Gastgärten holen. Dadauz! Wie denn nun? Auf die Idee, das vollkommen übertriebene Rauchverbot wieder in den Zustand von vorher, nämlich mit getrennten Zonen zurückzuversetzen, reagiert man allerdings verschnupft. „Gesundheit geht vor!“, gilt als dauerstrapazierter Stehsatz. Daß Armut bekanntlich auch krank macht, und hier gerade ganze Massen an Bürgern in die Armut getrieben werden, bleibt unbeachtet oder übersehen.


Brigitte Hebein, Grüne, Wiener Vizebürgermeisterin. Vielleicht träumt sie von einem Fahrverbot.

Der Rubel rollt nicht! Hilfspakete, Unterstützungen, Garantien, … Alles mögliche, unzählige einzelne Schritte, jeweils mit medialem Tamtam aufgebauscht und von maskierten Regierungsmitgliedern im Zuge des Hochamts einer Pressekonferenz den Untertanen verlautbart, greifen nicht. Das Geld kommt nicht an. Unbeschreibliche bürokratische Hürden, verpflichtete Steuerberater ab höheren Beträgen und ein für den Otto Normalunternehmer schwer bis gar nicht nachvollziehbarer Berechnungsmodus bremsen und verunmöglichen die Zahlungen an die Wirtschaftstreibenden. Das wiederum verhindert die Wiedereinstellung von Arbeitslosen, bzw. die Rücknahme der Kurzarbeit. So bleiben alle betroffenen schlecht bis gar nicht bezahlt, niemand kann den nun geforderten Konsum überhaupt finanzieren und die Wirtschaft springt einfach nicht an.
Es ist allerhöchste Zeit, die falsch eingeschlagene Richtung nun endlich zu korrigieren, das Epidemiegesetz von 1950 entsprechend zu adaptieren und wieder in Vollanwendung zu bringen. Das COVID19-Maßnahmenpaket, das ohnehin scheinbar nur dem Minister Anschober als Spielwiese zum Leute häkeln diente, kann man getrost auf den Schrotthaufen österreichischer Gesetzespatzer werfen.


Gernot Blümel, Finanzminister und Ankündiger von ganz viel Hilfe und Geld.

Ein Lichtblick ist die Werbeoffensive für den österreichischen Tourismus. Hoffentlich wirkt sie auch. Hoffentlich wird es genügend Rahmenveranstaltungen aus Kunst und Kultur geben, die Österreich auch wieder besuchenswert machen. Es ist so viel zu hoffen…

In diesem Sinne…
Besuchen Sie den Wirten ihres Herzens!
Prost & Mahlzeit!

Bilder:
Brigitte Hebein © wikimedia / Bwag / cc by-sa 4.0
Gernot Blümel © flickr / Bundesministerium für Finanzen / cc by 2.0

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