Gedanken zum 8. Mai 1945
Der 8. Mai 1945 war ein Wendepunkt in der europäischen Geschichte. Der zweite Weltkrieg, der nicht ohne Grund auch als Fortsetzung des ersten Weltkriegs gesehen werden kann, endete am europäischen Kriegsschauplatz und es begann ein neues Zeitalter. Viele Einflußsphären wurden neu gezogen, Interessensbereiche neu abgesteckt und aus den Beteiligten des Krieges stiegen zwei neue Supermächte mit ihren Machtblöcken hervor, während die alten Supermächte nun für immer untergingen.
Die Geschichte des zweiten Weltkriegs sollte jedem bekannt sein und bedarf keiner besonderen Erklärung. Die Opfer und Täter, Verbrecher, Helden, die Mutigen und Ängstlichen haben alle, jeder auf seine Art, die Geschichte geschrieben.
Es stellt sich nur die Frage, ob wir aus der Geschichte auch lernen, ob wir fähig und willens sind, die Geschichte zu deuten und zu verstehen.
Niemals darf vergessen werden, daß der zweite Weltkrieg mit drei verbrecherischen Katastrophen, bzw. katastrophalen Verbrechen in direkter Verbindung steht:
Der Holocaust hat eine nicht auslöschbare Spur in der Geschichte Deutschlands, Österreichs und vieler anderer Staaten hinterlassen. Er war und ist ein Warnzeichen an jeden, der meint, daß totalitäre Systeme und Ideologien ihre Berechtigung hätten. Wenn der Mensch menschlich bleiben will, muß er stets an denen zweifeln, die ihm befehlen, zu vertrauen.
Konzentrationslager Auschwitz
Die Atombomben waren der letzte Akt, den es benötigte, um auch in Asien den Krieg zu beenden. Hier hat die menschliche Intelligenz, sein Erfindungs- und Tüftlergeist über jede menschliche Regung, über die Moral triumphiert. Über Jahrzehnte, bis heute, sind Nuklearwaffen ein andauerndes Damoklesschwert über der gesamten Menschheit.
Der „Pilz“ über Hiroshima.
Der Kommunismus war zwar am Sieg über den Hitlersozialismus maßgeblich beteiligt, wurde allerdings durch den Kriegsausgang so bestärkt, daß diese menschenfressende Ideologie sich schon kurz nach dem Kriegsende der halben Menschheit bemächtigte, wieder zig Millionen Menschenleben kostete und bis heute nicht besiegt ist.
Konzentrationslager der Kommunisten in Workuta (Rußland/UdSSR).
Der zweite Weltkrieg war eine „Leistungsschau“ des Bösen, des Totalitären, des Rücksichtslosen und der Besserwisser. Es war die „Leistungsschau“ derer, die jede Form der Demokratie zu vernichten suchten, keine freie Meinung, keine freie Wissenschaft und vor allem keinen freien Geist zuließen.
Die wichtigste Lehre aus diesem Krieg, der Europa so grausam verwüstete, ist Menschen und ihre Rechte zu achten und keinen Fußbreit dieser Rechte herzugeben, die Demokratie und Freiheit stets zu verteidigen und den totalitären Anwandlungen immer mit Mißtrauen zu begegnen.