Tiere in politischen Funktionen
Bei Tieren in der Politik mag man vielleicht an Tierschutz, Tierrechte, an Transporte und Haltung denken. Realistische und wichtige Themen.
Oder man denkt an die wenig liebevollen, doch oft nachvollziehbaren Bezeichnungen, mit denen sich politische Gegner überziehen. So mancher Mandatar wurde da schon als „Esel“ oder „Sau“ tituliert. Und daß der Künstler Banksy die Reihen des britischen Parlaments in seinem Kunstwerk mit Schimpansen füllt, wird auch einen gewissen Hintergrund haben.
Aber es geht auch anders.
Der römische Kaiser Caligula beabsichtigte sein Lieblingsrennpferd zum Konsul zu bestellen. Zuvor hat er es schon mit Palast, einem eigenen kleinen Hofstaat und allerlei Privilegien ausgestattet. Mit dieser Aktion wollte er dem römischen Senat seine Mißachtung signalisieren. Aber dazu kam es schon nicht mehr…
In „Animal Farm – A Fairy Story“ ließ George Orwell die Figuren seiner Geschichte durch verschiedene Tiere darstellen. Die herrschenden Politiker dieser Allegorie auf sozialistische Herrschaftssysteme waren Schweine. – Irgendwie nicht besonders schmeichelhaft, aber doch sehr bezeichnend.
Besonders geistreich wollten sich die Damen und Herren der linksradikalen Kleinstpartei „La France insoumise“ (Das unbeugsame Frankreich) in Frankreich geben, als sie die Katze Rec als Kandidaten aufstellten. – Natürlich durch einen Zweibeiner vertreten. – So wird das politische Leben zur Realsatire! – Als ob sich Linksradikale jemals etwas um irgendwelche Leben (egal ob von Mensch oder Tier) geschert hätten.
Bloß ein großer strategischer Fehler ist den französischen Genossen unterlaufen: Jeder weiß, daß Katzen Kommunisten nicht nicht ausstehen können!
Bilder:
Titel- / Vorschaubild © flickr.com / Felinest / cc by 2.0
Büste des Caligula © wikimedia / Louis le Grand / cc by-sa 3.0
„communist propaganda“ von Boris Artzybasheff © flickr.com / James Vaughan / cc by-nc-sa 2.0
Szenenbilder „Animal Farm“ © Network Distributing