Der ewige Kampf um die passende Schulkleidung
„Mit unseren Youngsters über ihre Kleidung zu streiten, hat so viel Sinn wie gegen den Wind zu pinkeln. Man macht sich nur selbst naß!“ So oder so ähnlich wird von vielen Eltern – oft zurecht – argumentiert.
Aber was ist, wenn jemand anderem einmal der Kragen platzt?
So geschehen in Hannover, wo ein privates Gymnasium nun die textile Notbremse zog und den Schülern das Tragen von Jogginghosen und Leggings als normale Unterrichtskleidung untersagte. In Anbetracht der Schuluniformen, die auf genügend Privatschulen (auch in Deutschland) üblich sind, ein vergleichsweise mildes Mittel um dem stilistischen Amoklauf der Beinkleider Einhalt zu gebieten. Die Konsequenzen für das Nichtbefolgen reichen von Ermahnungen bis zum Nachhause zum Umziehen schicken.
Trotzdem sehen einige Schüler und auch deren Eltern die persönliche Freiheit ihrer Kids in Gefahr und die Entfaltung und Entwicklung des Geschmacks, Stils und persönlicher Vorlieben massiv gefährdet.
Hand aufs Herz: Jogginghosen als Ausdruck persönlichen Geschmacks?
„Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ (Karl Lagerfeld)
Es ist wohl allgemeine Lebenserfahrung, daß man sich nicht überall anziehen kann, wie man will. Niemand käme auf die Idee, mit einer (sicherlich bequemen) Pyjamahose einen Termin beim Steuerberater wahrzunehmen. Es gibt ungeschriebene Kleidungs- und Benimmregeln, die nach wie vor unser Leben bestimmen. Und es ist durchaus vernünftig, die Schüler auch auf diese Lebensrealität vorzubereiten. Sich dem Anlaß entsprechend zu kleiden, ist nicht nur ein Gefallen, den man sich oder jemandem anderen macht, sondern auch eine Frage des Respekts.
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