Streit um Personalbesetzung der OÖG: MFG Oberösterreich ortet Systemproblem

MFG Oberösterreich kritisiert Postenschacher in der OÖG und fordert transparente, parteiunabhängige Personalentscheidungen.

Linz. Die Nachbesetzung einer Schlüsselposition in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) sorgt seit Wochen für Diskussionen. Die Stelle des Personaldirektors ist weiterhin unbesetzt und laut der MFG Oberösterreich ein Beispiel dafür, wie parteipolitische Interessen den Auswahlprozess in öffentlichen Unternehmen beeinflussen.

Positionsausschreibung seit Monaten blockiert
Wie aus Medienberichten hervorgeht, kam es im Zuge der Ausschreibung zu mehrfachen Terminverschiebungen von Hearings sowie zu Rückzügen einzelner Bewerber. Laut Spekulationen habe unter den bestgereihten Kandidaten niemand das „richtige Parteibuch“ gehabt. Zudem liegt die Freigabe der Ausschreibung offenbar seit Monaten ohne Entscheidung im Büro von ÖVP-Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander. Für MFG-Klubobmann Manuel Krautgartner von der MFG Oberösterreich ist das ein deutliches Zeichen für strukturelle Probleme: „Wenn Posten in der größten Gesundheitseinrichtung des Landes erst dann vergeben werden, wenn parteipolitische Interessen geklärt sind, ist das kein Einzelfall mehr, sondern System.“

Kritik an parteipolitischer Einflussnahme der Besetzung
Manuel Krautgartner sieht in der Causa einen Beleg für eine übermäßige Verflechtung zwischen Politik und Verwaltung. Solche Machtspiele gefährdeten das Vertrauen der Bürger in eine sachlich arbeitende Verwaltung. Besonders kritisch sieht er auch die jüngste Neubesetzung der Kommunikationsabteilung innerhalb der OÖG, laut Medienberichten durch die Ehefrau eines ÖVP-Landesrats. Auch wenn die fachliche Qualifikation der neuen Kommunikationsleiterin aufgrund ihrer bisherigen Tätigkeit außer Zweifel stehe, bleibe der Anschein parteipolitischer Nähe bestehen. „Der Volkspartei fehlt hier schlicht das nötige Fingerspitzengefühl“, so Krautgartner.

MFG OÖ fordert verbindliche Transparenzregeln
Die MFG Oberösterreich fordert daher klare und verbindliche Richtlinien für Personalentscheidungen in öffentlichen Unternehmen. Dazu zählen laut Krautgartner eine öffentliche Nachvollziehbarkeit der Auswahlverfahren, eine strikte Trennung von politischer Verantwortung und betrieblicher Führung sowie die Veröffentlichung der Entscheidungsgrundlagen. „Das Gesundheitssystem braucht Führungskräfte, die durch Leistung überzeugen, nicht durch politische Netzwerke“, betont Krautgartner. „Was wir erleben, ist kein Einzelfall, sondern ein Systemproblem. Und genau das muss sich ändern.“

Vertrauen in Verwaltung auf dem Prüfstand
Für die MFG OÖ ist die anhaltende Verzögerung bei der Nachbesetzung des Personaldirektors ein Symbol für den Zustand der öffentlichen Verwaltung in Oberösterreich. Solange parteipolitische Interessen Einfluss auf zentrale Personalentscheidungen hätten, bleibe das Vertrauen der Bevölkerung in die Objektivität der Verwaltung gefährdet.

Kontakt:
MFG Oberösterreich
(+43 732) 7720 – 17402
presse-ooe@mfg-oe.at
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