
Nach der kurzen – gleichzeitig viel zu langen Sommerpause – erzählt uns die unvergleichliche Giovanna Winterfeldt etwas über den jüngsten Kino-Knaller!
„Vor 24 Jahren hat ganz Deutschland über Der Schuh des Manitu gelacht. Heute startet Das Kanu des Manitu – und sofort geht es nicht mehr nur um Humor, sondern um Wokeness, Cancel Culture und die Frage:
Darf Comedy noch frei sein?
Mein Fazit zum Film, zur Pressekonferenz und zu den Antworten von Bully Herbig, Tramitz & Co – unzensiert und ohne Woke–Filter.“
Titel-/Vorschaubild: Gio unzensiert
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Wo bist du – Winnetou?
Karl May Leser haben es gut. Die Braven, die Bösen und die Hässlichen sind in seinen, bis heute unerreichten, Erzählungen lebendig geblieben. Winnetou, der edle Häuptling, ist tapfer, stark, klug und sein Charakter makellos. Wer würde sich nicht bedenkenlos solch einem Führer anvertrauen? Die Sehnsucht nach einem wunderbaren Vorbild, unseren Jugendträumen entsprechend, bleibt in der illusionslosen Gegenwart unerfüllt. Erhoffte Tugenden vom „gesunden Geist im gesunden Körper“ entsprechen nicht dem Zeitgeist der manipulierenden Medienwelt und der greise Präsident kann mit einem Old Shatterhand wohl nicht verglichen werden. Dafür entspricht manch simpler Politiker unserer Tage eher dem Typus von Mays Bösewichten.
In allen Kulturen und zu allen Zeiten gab es Herrscher und Untertanen, Elite und Masse, es gab weise und diplomatische Anführer, welche ihrem Volk Wohlstand und Sicherheit brachten und es gab demagogische Verführer, die Verderben und Not heraufbeschworen. Le Bon spricht von der „unheimlichen Beeinflussung der Masse“ und dass das Volk nicht fähig ist, sich selbst zu führen. Es herrscht das „Lustprinzip“, wenn keine Werte und Normen von den Machteliten vorgegeben werden. In der Antike mussten sich die Besten – aristoi – durch besondere Tugenden bewähren, ihr Verhalten und Handeln war dem Gemeinwohl verpflichtet, Verstöße wurden durch das Scherbengericht mit Verbannung geahndet. Ganz anders heute, denn da treten bei diversen Wahlen leider sehr oft simple, nazistische Selbstdarsteller an, welche es den Medien überlassen, gesellschaftliche Werte zu vermitteln und der ORF bzw. alle gleichgeschalteten Massenmedien agieren hier flexibel, entsprechend der Erhöhung von Auflagen und Einschaltquoten. Wo bleiben die positiven Vorbilder? Diese sollen verboten werden, denn Winnetou ist in unserer wertelosen Zeit rassistisch geworden. Wie angenehm muss die Kommunikation mit dem edlen Wilden, mit Winnetou, gewesen sein – still am Lagerfeuer die Friedenspfeife rauchen und nur reden, wenn man auch etwas zu sagen hat.
Na so einen Ulk, so einen Schmonzes schau ich mir sicher nicht an – der edle Winnetou würde sich das auch nicht anschauen!
Ich habe sie alle gekannt, die heute ach so verfemten, bösen und guten Gestalten der Karl May Bücher und ich habe sie geliebt. Durch die Lektüre dieser Abenteuerromane habe ich gelernt, ausdauernd Bücher zu lesen. Wenn ich heute diese geistig arme Gesellschaft betrachte, kann ich nur lachen und sie tun mir von Herzen leid – unzulässige kulturelle Aneignung – was für ein abartiges, geistiges Konstrukt.
Zum Glück bin ich nicht der letzte Karl May Fan, und auch Hermann Hesse schrieb in: Eine Literaturgeschichte in Rezensionen und Aufsätzen über Karl May: “Früher wußte ich ziemlich genau, was gute und was schlechte Lektüre sei. Früher wußte man überhaupt in so vielen Dingen prinzipiell das Richtige, daß es eine Freude war zu leben und zu denken. Jetzt ist alles so zweifelhaft geworden, und so geht es mir mehr und mehr auch mit den Büchern…Ich erinnere mich, Buben meiner Bekanntschaft hatten für ihn geschwärmt, sonst aber fiel mir nichts Rühmliches ein, das ich über ihn gewußt hätte, sondern lauter Schlimmes…Jetzt, wo ich aus lauter Neugier endlich zwei Bücher von ihm las, war ich ganz erstaunt. Er ist nämlich gar kein Macher, sondern von einer geradezu verblüffenden Ehrlichkeit. Er ist der glänzendste Vertreter eines Typs von Dichtung, der zu den ganz ursprünglichen gehört, und den man etwa “Dichtung als Wunscherfüllung” nennen könnte…er vertritt, innerhalb unserer dürr und öd gewordenen Literatur, mit seinen grellen, knalligen Werken einen Typus von Dichtung, der unentbehrlich und ewig ist.”
Lest Karl May, schaut Lex Parker und Pierre Brice Originalverfilmungen an! Glaubt nicht den grün/woken Verteufelungen von Winnetou, die Kinder mit schaurigen Kunstfiguren foltern und helft mit, die Gesellschaft wieder erkennen zu lassen, was gut und böse ist und daß wir nicht die Hoffnung aufgeben dürfen, denn das Gute siegt immer! Ich habe gesprochen – howgh!