
Leonidas (in der Verfilmung „Die blaßblaue Frauenschrift“ von Franz Werfel) ist der Emporkömmling, der aufgrund seiner guten Umgangsformen, seiner Tanzkunst und weil ihm das Schicksal zur rechten Zeit einen Frack in die Hände gespielt hat, in die höchsten Kreise der österreichischen Gesellschaft aufsteigt. Leider läßt sein Charakter, im Gegensatz zu seinem Aussehen, zu wünschen übrig.
Wenn Sie den Film gesehen haben, dann kommen Sie. Falls Sie den Film verpaßt haben sollten, dann kommen Sie erst recht, wenn Graf Friedrich Ernst Peter Paul Maria Thun-Hohenstein (oder in postroyalistischen Zeiten kürzer: Friedrich von Thun) und Maria Reiter mit „Wiener Gschichtn“ gastieren.
Der erste Teil ist den Lebensverwerfungen Leonidas´gewidmet und geht nicht gut aus, der zweite Teil ist burlesk und von robustem Humor mit Roda Roda und dem Feinzeichner Alfed Polgar – und geht oft genug auch nicht gut aus. Musik größtenteils von Schubert und Strauß.
Friedrich von Thun: Erzähler
Maria Reiter: Akkordeon
Texte von Franz Werfel, Alfred Polgar, Karl Farkas, Roda Roda, u.a.
Wien – diese Kulturmetropole war schon seit jeher ein außergewöhnlicher Anziehungspunkt für Künstler, Musiker, Komponisten und Schriftsteller. Die Wiener Kaffeehäuser wurden, wie in keiner anderen Stadt, die erwählten Wohnzimmer von Künstlern. Es waren vor allem die Schriftsteller, die hierherkamen, um zu arbeiten und sich auszutauschen. „Das Café erspart uns die Wohnung“, formulierte Egon Erwin so schön. Hier entstand Weltliteratur mit Joseph Roth, Stefan Zweig, Arthur Schnitzler, Franz Werfel, Karl Kraus, Alfred Polgar und vielen anderen. Unvergleichliche Geschichten aus dem Alten Wien, von denen wir nachdenkliche und heitere Kostproben hören werden.
28.01.2025, 19:30 – 21:30
Kulturhaus Knittelfeld
Gaaler Straße 4 8720 Knittelfeld
http://www.knittelfeld.at/
Titel-/Vorschaubild: https://mariareiter.de/kuenstler/friedrich-von-thun/