Kamala Harris und Tim Walz – (K)ein Dream-Team

Wenn man geneigt ist, unseren großen und lautstarken Medienhäusern des deutschsprachigen Raums Glauben zu schenken, ist die Wahl zur US-Präsidentschaft bereits entschieden. Klappe zu, Affe tot!
Aber ganz so einfach ist es nun einmal nicht. Nicht zuletzt deswegen, weil die Quellen auf denen diese Jubelmeldungen und Jubelprognosen basieren, doch sehr eindeutig einem politischen Spektrum zuzuordnen sind, das den Demokraten eher zugeneigt sind. Oder einfacher ausgedrückt: Bevor ein Vertreter dieser Medien auch nur ein einziges positives oder freundliches Wort über den republikanischen Kandidaten Donald Trump fallen läßt, schneidet man sich eher die Zunge ab.
In etwa mit diesem Grad der Überparteilichkeit, der Neutralität und Objektivität geht man auch hier, in „Good Old Europe“ an diese Sache heran.

Kamala Harris, die Damen mit genügend Leichen im Keller.

Nicht ganz so zuversichtlich ist man allerdings auf der Seite der Demokraten, die nicht nur aus einer „Woke-Fraktion“ bestehen, sondern auch genügend Realisten und Pragmatiker beherbergen. Hier blickt man mit Sorge der ersten TV-Konfrontation Harris-Trump entgegen.
Über alle Parteigrenzen hinweg weiß man, Harris hat mit ihrer beschönigenden Selbstdarstellung so haushoch übertrieben und ausgewachsene Märchengeschichten in Umlauf gebracht, daß sie einem Trommelfeuer an Klarstellungen und peinlichen Nachfragen ausgesetzt sein wird. Es wird sehr peinlich für sie.

Kamala Harris, die Professorentochter als „working class hero“ bei McDonalds?

Man wird das mehr als seltsam anmutende Narrativ der Kamala Harris als „kleines farbiges Mädchen“, das sich den Weg nach oben erkämpfte, in alle Einzelteile zerlegen. Mit gutem Grund! Sie ist das Kind zweier höchst privilegierter Universitätslehrer, das im nicht für sein hartes Pflaster bekannten kalifornischen Berkeley, und später im kanadischen Montreal aufwuchs. Da sie während ihrer Wahlkampfveranstaltungen in Südstaaten auf sehr unbeholfene Art versucht, den Akzent der Südstaatler zu imitieren, wird sie oft ausgelacht. Weniger amüsant finden manche Vertreter der „Black Community“ Kamala Harris Auftreten als Schutzpatronin von Nachfahren der Sklaverei. Und man wirft nicht ohne Grund in den Raum, daß die Wahrscheinlichkeit, daß Harris von Sklavenhaltern oder Sklavenhändlern abstamme, höher ist, als daß sie versklavte Vorfahren hätte. Und das Stichwort „Sklaverei“ wird ihr auch noch in ganz anderen Bereichen um die Ohren fliegen: Als sie in Kalifornien für den Strafvollzug zuständig war, weigerte sie sich wiederholt und standhaft, einige Häftlinge, deren Haftzeit abgelaufen war, wieder in Freiheit zu entlassen. Nur mit anwaltlicher Hilfe konnten die Personen, die ihre Strafe abgesessen hatten, auch wieder auf freien Fuß kommen. Der Grund dafür war schauerlich: Besagte Häftlinge waren als Arbeitskräfte an Betriebe vermietet und die kalifornische Justiz kassierte für jeden der so „vermieteten“ Häftlinge ganz kräftig… Es wäre tatsächlich ratsam für Harris, das Thema Sklaverei einfach nicht anzusprechen.
Und daß sie neuerdings den Eindruck zu erwecken sucht, sie hätte sich als kleine McDonalds-Angestellte durchschlagen müssen, um ihren Weg zu gehen, macht viele Menschen nur noch fassungslos.

Tim Walz, Gouverneur von Minnesota und Kamala Harris Wunschkandidat für den Vizepräsidenten.

Ihre Wahl des Kandidaten zum Vizepräsidenten wirft ebenfalls Fragen auf: Mit Tim Walz setzt sie auf einen Mann, der Standpunkte vertritt, die sogar viele Demokraten abschrecken. So vertritt Tim Walz, der Gouverneur von Minnesota, in der in den USA immer wieder aufflammenden Abtreibungsdebatte den für europäische Verhältnisse kaum erträglichen Standpunkt, man solle bis zum Zeitpunkt der Geburt abtreiben dürfen. Die Umsetzung dieser Praxis führte in mind. neun dokumentierten Fällen dazu, daß ein „abgetriebenes“ Kind vollkommen lebensfähig war und es daher sich selbst überlassen werden mußte, bis es starb. Die massiven Proteste aus der Ärzteschaft, werde die nächsten Wahlkampfwochen wohl wieder hochkochen.
Als Walz den Cannabis-Konsum im Bundesstaat Minnesota freigab, richtete er die Funktion eines „Drogenbeauftragten“ ein und ernannte dazu einen (Partei-)Freund, der nach einem Tag im Amt wieder zurücktreten mußte, weil er selbst im Handel mit Cannabis verwickelt war und ihm nach und nach auch noch der Handel mit ganz anderen Substanzen zur Last gelegt wurde.
Erst drei Tage nach Beginn den schweren Ausschreitungen der „Black Lives Matter“-Bewegung rief Walz die Nationalgarde zu Hilfe. Seine Tochter warnte über Twitter (heute X) die Randalierer vor den alarmierten Truppen der Nationalgarde. In der Zwischenzeit wurde eine Polizeiwache gestürmt, ausgeräumt und das Gebäude mit Fahrzeugen und Gerät niedergebrannt.

„Proteste“ in Minneapolis.

Neben diesen dunklen Flecken in Vergangenheit und Gegenwart der demokratischen Kandidaten stellt sich zusätzlich die Frage, warum man gerade Tim Walz zum Vize-Kandidaten auswählte, obwohl er einen ohnehin traditionell demokratischen Staat vertritt. Warum kein Vertreter eines „Swing-States“, in dem man um die Wähler zu kämpfen hat? Auch dazu gibt es Überlegungen: Man wollte unbedingt einen Vizepräsidentschaftskandidaten, der mit seinen Aussagen in der Vergangenheit – vor allem zum Nahost-Konflikt – die rund 8 Millionen Moslems in den USA animieren, den Demokraten ihre Stimme zu geben. Der vorher als potentieller Kandidat gehandelte Shapiro – mit jüdischem Hintergrund – wäre für die teils radikal antisemitische Linke, sowie die muslimischen Wähler keine Option gewesen.

Wir europäischen Zaungäste können uns auf ein grausames Wahlkampftheater freuen… Unsere Mainstreammedien werden es allerdings nicht eins zu eins übertragen. Dort ist man viel zu sehr mit Jubeln beschäftigt. – Als ob die Demokraten für diese Wahlwerbung zahlen würden…



Fotos:
Titel-/Vorschaubild / K. Harris u. T. Walz: wikimedia /
flickr / Gage Skidmore/ cc by-sa 2.0
T. Walz: wikimedia /
flickr / Gage Skidmore / cc by-sa 2.0 / cropped
K. Harris: wikimedia /
flickr / Gage Skidmore / cc by-sa 2.0 / cropped

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2 thoughts on “Kamala Harris und Tim Walz – (K)ein Dream-Team

  1. Für mich schon viel zu viele Kinderlose!
    nach Merkel,Weber,Juncker,Rutte,Morawiecki …..
    Liest man Walz Geschichte überascht es nicht.

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