Hallo, ich muß ´was melden!

Geist und Ungeist im Netz

Es gibt eine Eigenart bei vielen Zeitgenossen, die nicht und nicht umzubringen ist, obwohl sie vor Niedertracht nur so trieft: Das Denunziantentum. Das Problem mit dieser miesen Verhaltensweise ist, daß sie von den Nutznießern dieses Undings immer als wertvoll und moralisch hochstehend, ja von ganz besonderem gesellschaftlichen Wert dargestellt wird. Dabei ist und bleibt es nichts anderes als mieses Petzen. 
Um es vorweg klarzustellen: Es geht nicht um das (natürlich richtige und wichtige) Anzeigen von Straftaten. Es geht um die wieder sehr offen praktizierte Mode des Denunzierens von Andersdenkenden. 
Besonders hervorgetan haben sich in diesem Bereich wieder einige Amtsinhaber bei unseren deutschen Nachbarn. Hier gibt es bspw. „Meldestellen“, um „antifeministische“ Untriebe dokumentieren zu lassen. Und bewußt weist man von Behördenseite – ja, das wird mit Steuergeld finanziert – darauf hin, daß es um Wahrnehmungen unterhalb der strafrechtlichen Grenzen geht. Das bedeutet im Klartext: Jemand tut etwas völlig legales, aber weil es den Regierenden nicht paßt, wird der Akteur und seine „Tat“ aufgenommen und katalogisiert. George Orwells „Big Brother“ aus dem Roman „1984“ bekommt vor lauter Freude tränennaße Augen. 

Hier wird eine Grenze weit überschritten. Man hat fast den Eindruck, es werden – wohl gemerkt, mit Steuergeld finanziert – Listen von politisch unliebsamen Personen erstellt. Und der Eindruck geht weiter: Diese Personen sollen wohl dann, wenn man sich so aufführen kann, wie man es will, entsprechend behandelt, beamtshandelt oder sonst ´was werden. Die derzeitige Rechtslage gibt scheinbar noch nicht die Möglichkeiten her, daß sich (meist grüne oder rote) Politiker ihrer Gegner so annehmen, wie sie es am liebsten täten.
Diese Ekelhaftigkeit, Menschen, die sich nichts zu Schulden kommen lassen, auf Listen zu setzen, gehört dringendst in die breite Öffentlichkeit getragen, die möglichen Folgen solchen Handelns aufgezeigt und die Urheber dieser Vorgangsweise, wenn möglich auch strafrechtlich, zur Rechenschaft gezogen.
Hier werden die so oft gepriesene Meinungsvielfalt, die gesellschaftliche Pluralität, die Idee einer tatsächlich freien Gesellschaft just von denen verraten, die behaupten, sie zu schützen.


Bild „Antifeminismus“: Screenshot Meldestelle Antifeminismus

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