Satirischer Kommentar von N.K.
In bislang nicht absehbarer Bälde startet der Prozess gegen den mittlerweile fast vergessenen Florian Teichtmeister. Hier wird’s vermutlich um die von der Medienlandschaft lang und breit diskutierte Fragen gehen, ob das arme kranke Burli überhaupt in den Häfn muss oder mit einem „Dudu mach, das ja nimmer, böser Bub!“ auf Bewährung davonkommen wird. Des weiteren beschäftigt sich die selbsternannte Liga der Selbstgerechtigkeit hauptsächlich mit der Frage, ob Teichtmeisters filmisches Werk nun weiterhin ausgestrahlt werden soll oder nicht. Abgesehen von der verharmlosenden Relativiererei in diesem Falle, aber was darf man vernehmen? Teichtmeisters Werk?! Ist das nicht bloß ein zweitklassiger Darsteller eher belangloser Filmproduktionen? Oh nein, er war ja auch Zugpferd des Burgtheaters, der einst renommiertesten und nun zur linksideologischen Brutstätte verkommenen Bühne des Landes. Ein Theaterstar, der aufgrund des akuten Mangels an erstklassigen Schauspielern ganz nach oben gespült wurde. Sein Werk? Aha. Und gleich meldet sich die Liga der politisch korrekten Staatskünstler lautstark zu Wort: Zuletzt der Herr David Schalko, der sich dagegen ausspricht, Filme in denen Teichtmeister mitgewirkt hat, aus dem Programm zu nehmen. Ganz nebenbei, Werke wie „Die Toten von Salzburg“ werden niemandem wirklich fehlen. Ein Höhepunkt an Relativierungsversuchen im Bezug auf Teichtmeisters Gelüste waren die ORF Diskussionen dazu. Dort verglich man Teichtmeisters „Werk“ mit dem eines Cellini, Wagner oder gar Bach. Ein kleingeistiges Jammertal diese linksintellektuelle Elite, abgesehen von ihrem jämmerlichen Vermeidungsprogramm, den sichtbaren Elefant im Raum auch anzusprechen.
Aber man übt sich nicht nur in Relativierungsunkultur, denn vor einigen Tagen wurde das linkslinkische Meinungsmachtimperium aufgeweckt durch die menschenfeindlichste Aktion, die Österreich jemals erschüttert hat. Nämlich von dem Waldhäusl-Sager, „Wien wäre noch Wien“ ohne die Migrantenschwemme. Wie entsetzlich, wie menschenverachtend! Skandal. Skandal! Wo also vorher lautes Schweigen im Walde zum tiefen Fall des heiligen Florian herrschte , zeigt man sich nun aufgrund eines verbalen Eigentors vom Gottfried ganz aus dem (Wald-)Häusl. Die großen Zeitungsherausgeber, die dank riesiger staatlicher Fördersummen, ergo Steuergeld zum Teil im bewaldeten, autochthon bevölkerten Gebieten als Schlossherren leben, begaben sich gleich auf Gefechtsstation und magazinieren ihren Blätterwald mit ruhmreichen Wortgranaten wie Landesunrat oder Volksfeind auf und fordern zugleich den sofortigen Rücktritt dieses Unmenschen. Wie passend. Apropos, schön aufgelegt war das von Puls 4, besten Dank für diesen medialen Schauprozess. Wirkte auch üüüberhaupt nicht gestellt.
Auch Robert Misik, seines Zeichens Paradekolumnist oder -kommunist und redaktioneller Vertreter eines eigenen Anstandes, entblödet sich nicht, Waldhäusl und dessen Partei als Kinderhasser zu titulieren. Auch werden die aktionsverliebten Identitären aufgrund ihrer Plakatanbringung an der Schule von ihm leichthin als Schlägertrupp bezeichnet. Beweise für seine Diffamierung liefert er nicht, wozu auch, denn er handelt ja aus höheren Motiven und da sind selbst unterirdischste Mittel erlaubt. Das verbindet ihn mit der Art, wie ein Armin Thurnher journalistische Prinzipien mit Füßen tritt. Keine Spur von Hass kann die mediale Landschaft orten, wenn ein Misik oder Thurnher von Hass und Zerstörungswut seitens der FPÖ geifern. Ja, da dürfen sie sich wieder austoben und die Empörungsentrüstungsmaschinerie wieder anwerfen, denn schließlich haben sie ja die letzten drei Jahre ganz im Sinne „der Guten“ geschrieben.
Und da wären wir wieder beim Falle Teichtmeister. Da hielten sich diese Herrschaften nobelst zurück, man zeigte fast Verständnis, es wurde relativiert, aus der Ferne diagnostiziert und psychologisiert, dass sich die Balken bogen. Ja, die zu keinem Moment demokratisch legitimierte „vierte Macht im Staate“ ist stark bemüht, wenig Aufhebens um diesen Fall zu machen, ihn am Besten überhaupt unter den Teppich zu kehren. Eine Ausnahme bildete das Medium Puls 24, dass kürzlich eine Schauspielerin, die anonym bleiben will, interviewte. Da ging es um angebliche Weitergabe des gewaltvollen Bildmaterials an Schauspielkollegen. Wie bitte, was hat die junge Dame da gesagt? Das ist doch ein Abgrund ohnegleichen. Aber das wurde in den Qualitätsmedien – wenn überhaupt erwähnt – relativierend interpretiert. Ja man wisse ja nicht, ob der Teichtmeister wirklich kinderpornographisches Material mit seinen Kollegen geteilt hätte, da läge der Fall nicht klar. Tja, so fragt sich da mitunter der Pöbel, soll da möglicherweise was vertuscht werden? Warum das Theater um den Waldhäusl und warum kümmert niemand so wirklich der Teichtmeisterfall? Könnte es sich hier um schäbigste Doppelmoral handeln? Ist es nicht zutiefst kinderfeindlich, Tatbestände wie die eines Teichtmeisters fast bagatellartig abzuhandeln und ist es nicht zutiefst heuchlerisch, gleichzeitig von unsern Kindern zu sprechen, wenn einem unangenehmen Politiker der falsche Satz rausrutscht? Man weiß es nicht und will gar nicht so tief reinblicken. Denn eine Beschäftigung mit Kindesmissbrauch, mit all seinen entsetzlichen Aspekten, ist ein Blick in die Hölle auf Erden. Die wenigen, die sich hier hineinwagen, sind die wahren Helden und es wäre gerade jetzt an der Zeit, ihnen wie mutigen Opfern eine Stimme zu geben, statt wieder eine blaue Sau durchs Dorf zu jagen. Die sogenannten Qualitätsmedien wären dringend und gut beraten, endlich mal genau zu recherchieren und möglicherweise die Spuren großer Netzwerke investigativ zu verfolgen. Es gibt IP Adressen und mehr. Denn das wäre die eigentliche Aufgabe dieser „vierten Macht“ im Staate, wenn ein Fall solchen Ausmaßes die Öffentlichkeit erreicht, dafür wird sie nämlich vom Leser direkt und vom Souverän mit dem Steuereuro bezahlt. Aber noch sieht die Realität leider anders aus, die medialen Vertreter entpuppen sich als ignorante, selbstverliebte, verschwenderische wie empathielose Heuchler, die nach ihrem Marsch durch die Institutionen nun auf fetten Pfründen sitzen und sich statt um wesentliche Probleme zu kümmern, lieber mit Dreck um sich schmeißen, nach dem Motto, was kümmerts einen Linken, was rechtens ist. Ihre größte Fehlleistung ist es aber zu meinen, dass der sie finanzierende Pöbel ihre schäbige Doppelmoral nicht durchschaut. Nun, wer von solch einem schwachgeistigen Standpunkt ausgeht, wird mitunter böse überrascht werden. Denn diese Art der seelischen Vergiftung und gleichzeitigen Angriffe auf den bewussten Geist haben wir uns nicht verdient. Journalismus muss nicht heilig sein, aber es ist zu bezweifeln, ob Gestalten, die sich eher als Protagonisten diverser Kreise in Dantes Höllentrichter eigneten, weiterhin die mediale Landschaft beherrschen sollten oder ob die optimale Lösung vielmehr ein medienlandschaftliches Purgatorium wäre, wie zum Beispiel ein Aussetzen jeglicher staatlicher Förderungen, wenn nicht mehr „objektiv“ sondern nur linientreu oder propagandistisch gearbeitet wird. Ob diese Qualitätsmedien dann noch so weiter bestehen wie bisher, wenn sie auf Eigenmittel sowie die Akzeptanz ihrer Konsumenten oder Geldgeber angewiesen sind. Ja, ein frommer Wunsch zum Schluss, der angesichts der Bodenlosigkeit in der medialen Landschaft hoffentlich verständlich ist.
Robert Misik auf Twitter
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Bilder:
Titel-/Vorschaubild: Illustration zu „Dantes Inferno“ / Sandro Botticelli (1445 – 1510)
Beitragsbilder: Priamo della Quercia (ca. 1400 – 1467)
Auf den Punkt gebracht! Großartig! Weiter so!