Fritz Hochwälder

Die Plage des Ensembles

Fritz Hochwälder (geboren 28.5.1911 in Wien, Österreich-Ungarn; gestorben 20.10.1986 in Zürich) war ein österreichischer Dramatiker. Hochwälder erlernte im väterlichen Betrieb das Handwerk des Tapezierers und bildete sich gleichzeitig in der Volkshochschule am Volksheim Ottakring weiter. Der Sozialdemokrat emigrierte 1938 in die Schweiz, wo er sein bisheriges „Hobby“ zum Beruf machte und 1943 eines seiner Dramen erstmals aufgeführt wurde. Nach dem Weltkrieg war Hochwälder der „Hofdramatiker“ des Burgtheaters, schrieb aber auch drehbücher für TV-Produktionen.

Als Hochwälders Mysterienspiel „Donnerstag“ am Burgtheater uraufgeführt werden sollte, kam der Dramatiker schon Wochen vorher nach Wien, um bei den Proben noch seine Ideen, Wünsche, Beschwerden, etc. einfließen zu lassen. Die Freude der Schauspieler und vor allem des Burgtheaterdirektors Haeusserman darüber war eher enden wollend.
Eines Tages – Hochwälder hatte das Ensemble bei der Probe wieder bis aufs Blut geärgert – platzte Direktor Haeusserman der Kragen und sagte zu Hochwälder:
„Hochwälder! Sie sind der zweitlästigste Tapezierer*, den Österreich je hervorgebracht hat!“



* Bis in die 1950er wurde die (an sich nicht vollkommen unrichtige) Behauptung vertreten, daß Adolf Hitler während seiner Zeit in Wien als Anstreicher und Tapezierer gearbeitet hätte.

Titel-/Vorschaubild © wikimedia / Nanuksen / cc by-sa 4.0

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