Joseph Hyrtl

Hirnloser Erfolg

Joseph Hyrtl (* 7.12.1810 in Eisenstadt; † 17.7.1894 in Perchtoldsdorf bei Wien) war ein österreichisch-ungarischer Anatom. Hyrtl kam bereits in jungen Jahren nach Wien zu den Sängerknaben. Nach seinem Medizinstudium wurde er schon mit 26 ordentlicher Professor für Anatomie in Prag, und wurde zudem Ehrenmitglied des „Akademischen Lesevereins in Wien und der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in Prag“. Nach seiner Tätigkeit als Professor an der Universität Prag wechselte Hyrtl 1845 nach Wien. 1850 gründete er das Wiener Museum für vergleichende Anatomie. Er entwickelte unzählige Verbesserungen im Bereich der anatomischen Technik und war federführend in der Erforschung der Entwicklung der medizinischen Fachsprache. In Mödling gründete er das „Hyrtelsche Waisenhaus“.

Der große Professor war bei seinen Studenten in erster Linie als strenger Prüfer gefürchtet. Ein Student faßte einmal all seinen Mut zusammen und trat an Hyrtl heran und bat ihn, bei der Prüfung nicht die Anatomie des Gehirns abzufragen, da er einfach nicht dazu gekommen sei, auch dieses Kapitel zu studieren.
Hyrtl kam diesem ehrlichen Ersuchen nach und der Student bestand die Prüfung. Natürlich war der Student überglücklich und bedankte sich bei Professor Hyrtl. Der meinte allerdings nur:
„Sehen Sie, man kommt auch ohne Hirn durch.“

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