Erich Kunz

Das kann jeder

Erich Kunz (* 20.5.1909 in Wien; † 8.9.1995 in Wien) war ein österreichischer Opernsänger (Bariton). Nach seinem Debüt 1933 war er Mitglied der Opernensembles Troppau und Breslau. Ab 1946 war er an der Wiener Staatsoper und trat regelmäßig bei den Salzburger Festspielen auf.

Die Mailänder Scala.

Gemeinsam mit Herbert von Karajan und Elisabeth Schwarzkopf sollte Kunz den „Rosenkavalier“ an der Mailänder Scala geben. Kunz‘ alter Schulfreund Bruno Fichtinger redete ihn darauf an:
„Das muß doch ein wunderbares Gefühl sein, sich auf den Plakaten der Mailänder Scala neben Karajan und Schwartzkopf gedruckt zu sehen!?“
Kunz meinte da nur:
„Ach, es geht. Es ist ja nicht zum ersten Mal.“
In Mailand angekommen wird Kunz von Karajan angesprochen. Kunz soll zusätzlich die kleine Rolle des Notars im ersten Akt übernehmen, da der dafür vorgesehene Sänger ausgefallen ist. Kunz geplante Rolle ist ohnehin erst im zweiten Akt und außerdem bekäme er zusätzliches Honorar und kann sich unter einem Pseudonym auf dem Plakat verewigen lassen. Kunz war einverstanden, ging zum zuständigen Sachbearbeiter in der Direktion und gab bekannt, daß er die zusätzliche Rolle unter dem Pseudonym „Bruno Fichtinger“ singen werde.
Nach der Premiere ließ er sich eines der Plakate geben und nahm es seinem alten Freund Fichtinger in Wien mit. Der war davon vollkommen überrascht. Kunz meinte nur:
„Siehst Du, so schwer ist es gar nicht, auf dem Plakat der Scala zu stehen.“
Einige Jahre später wollte man in Mailand wieder den Rosenkavalier aufführen. Als Karajan vorschlug, man solle die Rolle des Notars wieder mit Kunz besetzen, lehnte man in Mailand ab: Man wollte wieder Bruno Fichtinger.

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