Eugenie Schwarzwald

Unbekannt

Eugenie „Genia“ Schwarzwald (* 4.7.1872 in Polupanowka bei Tarnopol, Galizien, Österreich-Ungarn; † 7.8.1940 in Zürich; gebürtige Nussbaum, auch Nußbaum geschrieben) war eine österreichische Pädagogin und als Pionierin in der Mädchenbildung bekannt. Sie gründete mehrere Privatschulen in Wien, unter anderem ein Mädchenlyceum, eine höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe, sowie eine Kleinkinderschule und ein Realgymnasium. Oskar Kokoschka, Egon Wellesz und Arnold Schönberg waren in ihren Privatschulen als Lehrer tätig. 1938 emigrierte sie in die Schweiz, wo sie zwei Jahre später verstarb.

Der aufmerksame Beobachter Friedrich Torberg beschrieb sie als gefürchtet aufdringliche Person, stets auf der Jagd nach Prominenten, die ihre Kinder in einer ihrer Schulen unterbringen sollten. Den so heftig umgarnten Eltern potentieller Schüler war dies oft sehr unangenehm. So auch dem Dichter Leo Perutz, der stets den Anschein erweckte, als ob er sie nicht kennen würde, und sie auf diese Weise so oft wie möglich „übersah“.
Einmal war Perutz auf einem Empfang, und als er beim Buffet stand, sah er die Schwarzwald schon auf ihn zukommen. Sie konfrontierte den wehrlos kauenden Perutz mit ihrem Vorwurf: „Sie haben mich schon wieder nicht gegrüßt, Herr Perutz!“
Der weiterhin essende Perutz entgegnete ihr: „Entschuldigen Sie, ich hab geglaubt, Sie sind die Schwarzwald.“

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