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Preispolitik
Peter Altenberg (* 9.3.1859 in Wien; † 8.1.1919 ebenda; eigentlich Richard Engländer) war ein österreichischer Schriftsteller. Sein Pseudonym wählte er nach dem Rufnamen „Peter“ seiner Jugendliebe Berta Lecher, die in Altenberg an der Donau (heute Ortsteil der Gemeinde St. Andrä-Wördern) wohnte.
Als Archetypus des sogenannten Kaffeehausliteraten „bewohnte“ Altenberg als Stammgast die Kaffeehäuser Central und Herrenhof. Er gilt als wichtiger Zeitzeuge der Ära des Fin de Siècle. Dies manifestierte sich auch in seinen Werken, wie bspw. „Wie ich es sehe“ (1896), „Märchen des Lebens“ (1908) oder „Mein Lebensabend“ (1919).
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Der große Literat Altenberg war stets in Geldnöten, weshalb er auch das Cafe Central zu einem seiner Stammkaffeehäuser auserkor: 1. Er konnte dort „anschreiben“ lassen, und 2. ergab sich immer wieder die Möglichkeit ein wenig Geld zu verdienen, oder vielmehr aufzutreiben.
Einmal bat der dauerklamme Altenberg einen Herrn am Nebentisch um zwei Kronen, um sich damit eine Portion Reisfleisch kaufen zu können. Der Fremde gab ihm das Geld dafür. Altenberg bestellte das Reisfleisch, verspeiste es und bezahlte dafür 1,20 Kronen. Darauf meinte der Spender: „Warum verlangen Sie zwei Kronen von mir, Herr Altenberg, wenn Sie dem Ober doch nur 1,20 Kronen bezahlen müssen?
Altenberg darauf: „Na hören Sie, haben Sie hier Extrapreise oder ich?“
Foto Reisfleisch © wikimedia / Kobako / cc by-sa 2.5