BB — Ein Leben als Leinwandgöttin, Freigeist und Tierschützerin

Brigitte Bardot, oft schlicht „BB“ genannt, war weit mehr als ein Filmstar: Sie war ein Symbol für Freiheit, Schönheit und den kulturellen Aufbruch der 1950er und 60er Jahre. Mit ihrer unvergleichlichen Präsenz auf der Leinwand sprengte sie die engen Rollenklischees ihrer Zeit und prägte das Bild der modernen Frau in der Popkultur wie kaum eine andere.

Geboren 1934 in Paris, gelang Bardot der internationale Durchbruch durch den Film Und immer lockt das Weib (And God Created Woman, 1956). Regisseur Roger Vadim, ihr damaliger Ehemann, setzte sie als junge Frau in Szene, die Sinnlichkeit und Unabhängigkeit auf der Leinwand vereinte – ein Auftritt, der eine Ära prägte und sie zum Inbegriff des französischen Charmes machte.

In den folgenden Jahrzehnten spielte Bardot in über 50 Filmen, darunter Klassiker wie Die Verachtung (Le Mépris), La Vérité und Viva Maria!, und arbeitete mit bedeutenden Regisseuren wie Jean-Luc Godard und Louis Malle zusammen. Ihre natürliche, unverstellte Art brachte ihr Bewunderung, aber stets auch Kontroversen ein.

Doch Bardot war nie nur „Sexsymbol“ oder Leinwandgöttin – sie war eine Künstlerin mit eigenem Willen, die sich gegen Konventionen stellte und den Ruhm stets mit einer Spur Unabhängigkeit verband. Ihre Strahlkraft reichte weit über das Kino hinaus und machte sie zu einem globalen Phänomen, dessen Einfluss auf Mode, Musik und das gesellschaftliche Bild der Frau bis heute spürbar ist.

Vom Film zur Lebensaufgabe: Der Tierschutz
1973 zog sich Bardot aus dem Filmgeschäft zurück, im Alter von nur 39 Jahren, nachdem sie das Medium, das sie berühmt gemacht hatte, verlassen hatte, um sich einer neuen Lebensaufgabe zu widmen. 1986 gründete sie die Fondation Brigitte Bardot, eine Organisation, die sich dem Schutz von Tieren und dem Einsatz gegen Tierquälerei verschreibt. Dafür verkaufte sie einen Großteil ihres Besitzes und setzte all ihre Energie und ihr Vermögen ein.

Diese Arbeit prägte die zweite Hälfte ihres Lebens. In einer Zeit, in der Tierschutz noch nicht im Zentrum globaler Debatten stand, kämpfte sie leidenschaftlich gegen Robbenjagden, Tierquälerei in der Landwirtschaft und für strengere Schutzgesetze. Ihre Entschlossenheit inspirierte viele, öffnete Diskussionen und verhalf dem Anliegen der Tiere zu internationaler Aufmerksamkeit.

Ein widersprüchliches, aber faszinierendes Vermächtnis
Brigitte Bardots Leben war reich, facettenreich und nicht ohne Widersprüche. Ihre persönliche Geschichte war ebenso öffentlich wie ihre Karriere: Beziehungen, Konflikte mit der Presse und kontroverse politische Aussagen begleiteten ihren Weg. Doch jenseits aller Debatten bleibt ihr Vermächtnis im kollektiven kulturellen Gedächtnis stark verankert – als kühne Schauspielerin, Stilikone, Wegbereiterin moderner Frauenbilder und unermüdliche Verfechterin des Tierschutzes.

In Saint-Tropez, wo sie viele Jahre lebte und wirkte, hinterlässt sie eine Stadt, die durch ihre Anwesenheit zum Mythos der Côte d’Azur wurde. Für Millionen weltweit bleibt BB ein Symbol für Lebenslust, Mut zur Selbstbestimmung und die Kraft einer Persönlichkeit, die sich immer wieder neu erfand.

Möge Brigitte Bardot in Frieden ruhen – in Erinnerung an eine Frau, die die Welt mit ihrer Schönheit, ihrem Engagement und ihrem unbändigen Geist nachhaltig geprägt hat.

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