Zeit nehmen – Zuversicht schenken
Gerade die Vorweihnachtszeit ist eine Phase, in der vieles ruhiger wird.
Zumindest nach außen. Doch heuer spüren viele Menschen besonders deutlich, wie schwer der Alltag geworden ist. Arbeitsplätze stehen unter Druck, die Preise belasten Familien spürbar und selbst Notwendiges wird für manche zur Herausforderung. Diese Realität begleitet uns das ganze Jahr über. Und sie verschwindet nicht, nur weil feierliches Licht angeht.
Umso wichtiger ist es, offen auszusprechen, dass es Entscheidungen brauchte, die niemandem leicht gefallen sind. Sie sind das Resultat der Vergangenheit, verbunden mit Verantwortung im Hier und Jetzt und dem Blick in die Zukunft.
Es ist die Aufgabe der Politik anzuerkennen, wie angespannt die Lage für viele geworden ist und zu erklären, warum nun bestimmte Schritte gesetzt wurden. Wer Verantwortung trägt, darf schwierigen Wahrheiten nicht ausweichen. Die Menschen merken sehr schnell, ob Politik sie ernst nimmt und
versteht, wie es ihnen geht. Genau das ist entscheidend. So zu tun, als ob uns Teuerung, Inflation und Arbeitslosigkeit nichts angingen, hat uns schließlich nur immer weiter in diese Situation geführt. Wir wollen diese Phase beenden. Umso wichtiger ist es, dass es aufrichtige und ehrliche Entscheidungen gibt, die dem Anspruch auf Zuversicht gerecht werden.
Deshalb ist diese Zeit auch eine Mahnung. Entscheidungen verlangen auch Wirkung und müssen diese auch zeigen. Nicht irgendwann, sondern spürbar, nachvollziehbar und verlässlich für jetzt und die Zukunft. Daran wird politische Verantwortung gemessen. Wer Führung übernimmt, muss bereit sein, alles, was mit Verantwortung einhergeht, auch auszuhalten.
Trotzdem bietet die stille Zeit etwas, das wir gerade jetzt dringend brauchen. Momente, in denen man zur Ruhe kommt und spürt, dass man nicht allein dasteht. Im Familienkreis, unter Freunden, im Gespräch, das man sonst vielleicht aufgeschoben hätte. Und immer dann, wenn Unsicherheit zunimmt, gewinnt Zusammenhalt an Gewicht.
Möge diese Adventzeit Kraft schenken. Nicht, weil die Herausforderungen kleiner geworden wären, sondern weil Ehrlichkeit, Mut und gemeinsames Anpacken uns durch schwierige Phasen tragen können.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest voller Verbundenheit und Zuversicht.
Ihre
Marlene Svazek, B.A.
Landeshauptmannstellvertreterin von Salzburg
Foto: Land Sbg. / Büro Marlene Svazek
