Geflüsterte Schmähungen
Engelbert Dollfuß (* 4. Oktober 1892 in Texing, Niederösterreich; † 25. Juli 1934 in Wien) war ein österreichischer Politiker. Er war von 1931 bis 1933 Landwirtschaftsminister und von 1932 bis 1934 Bundeskanzler. Seit dem 5. März 1933 regierte er diktatorisch nachdem das Parlament ausgeschaltet wurde. Dollfuß war der Begründer des austrofaschistischen Ständestaats. Februar 1934 gab es den ersten gegen ihn und seine Regierung gerichteten Bürgerkrieg als sich die bewaffneten Verbände der Sozialdemokraten gegen ihn erhoben. Beim zweiten Bürgerkrieg im Juli 1934, von den verbotenen Nationalsozialisten ausgelöst, wurde Dollfuß von einem der Putschisten angeschossen und verblutete in Geiselhaft. Bis heute stellt Engelbert Dollfuß eine der umstrittensten historischen Persönlichkeiten der jüngeren österreichischen Geschichte dar. So wird er einerseits als „Heldenkanzler“ verklärt und andererseits als „Arbeitermörder“ verteufelt.
Hinter vorgehaltener Hand wurden unzählige bissige Witze und Spötteleien über Dollfuß verbreitet: So nannte man ihn – wegen seiner vergleichsweise geringen Körpergröße – den „Millimetternich“.
Andere Witzbolde bestellten sich im Kaffeehaus einen „Dollfuß“. Oft wurde daraufhin von einem grinsenden Kellner ein kleiner Schwarzer serviert.
Als man Briefmarken mit dem Antlitz von Dollfuß in Umlauf brachte, konnte sich der eine oder andere Spaßvogel den Kommentar nicht verkneifen, es handle sich um die Darstellung des Kanzlers in Lebensgröße.
Gab auch „Dollfuß-Kaverne“ und „Dollfuß-Scharte“.Damals war er 151 cm gros und 24 Jahre alt.