Um die im Titel verpackte Frage gleich eingangs zu beantworten: Wir wissen es nicht. Aber morgen, spätestens in ein, zwei Wochen – je nach dem, ob es Ungereimtheiten gibt oder nicht – werden wir sicher schlauer sein.
In den vergangenen Wochen und Monaten wurde ein harter Wahlkampf – vor allem auf medialer Ebene – geführt. Unverständlicherweise fand dieser Wahlkampf auch in europäischen Ländern statt, deren Bürger – soweit der derzeitige Sachstand – bei dieser Wahl nicht teilnehmen. Die Vertreter der Mainstreammedien in „Good Old Europe“ gaben sich leider wieder einmal besserwisserisch, anmaßend und selbstüberhöhend. Egal, wie die Wahl auch ausgeht, es geht uns in Europa, in der EU im Grunde nichts an. Wir haben mit dem Ergebnis zu leben und zu arbeiten. Eine Einflußnahme auf die demokratischen Entscheidungen der US-Bürger steht niemandem außerhalb der USA zu.
Es stehen sich zwei Präsidentschaftskandidaten gegenüber, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Einzig die scheinbar tief empfundene und offen zur Schau getragene Abneigung gegenüber dem Mitbewerber scheint die beiden Personen zu einen.
Kamala Harris mußte im Laufe der vergangenen Monate einiges an Federn lassen. In Interviews war sie – ganz im Gegenteil zur medialen Darstellung im deutschsprachigen Raum – eine einzige Katastrophe. Im Interview beim eher dem konservativen Lager zuzuordnenden Sender FOX brachte sie es über ein Stunde lang zuwege, keine einzige Frage zu beantworten. Stets brachte sie eine Vorwurfstirade gegen Donald Trump vor. Und hätte man sie nach der Uhrzeit gefragt, hätte sie noch einen Weg gefunden, Trump in der (Nicht-)Antwort zu verpacken.
Aber auch beim den Demokraten und speziell ihr freundlich gesinnten Sender CNN versagte sie in einem Ausmaß, daß das Blut in den Adern des demokratischen Wahlkampfteams gefror.
Harris ist ohne vorbereitete und vorgekaute Texte völlig aufgeschmissen. In Diskussionen und Interviews versagte sie regelmäßig, weshalb man auch auf Seite der Demokraten bemüht war, sie von Veranstaltungen fernzuhalten, bei denen sie frei sprechen mußte. Das Ergebnis war landesweiter Spott: So sagte man, daß es mehr Attentate auf Trump als Interviews mit Harris gegeben hätte.
Das andere Problem Kamals Harris` ist, daß sie keine Erfolge vorzuweisen hat. Vier Jahre war sie in führender, lenkender und entscheidender Position neben Joe Biden tätig und hat versagt. Daß sie nun versucht, alle Mißerfolge dem Präsidenten Biden umzuhängen, ist taktisch nachvollziehbar. Ob es glaubwürdig ist, wird sich auch im Wahlergebnis zeigen.
Donald Trump ist der Meister der Provokation. Mit einem Wahlkampfbudget, das nicht einmal ein Drittel der rund 300 Millionen US$ des demokratischen Teams ausmachte, schaffte er es, mehr mediale Aufmerksamkeit und Beachtung einzufahren als seine Konkurrentin. Trumps Stil ist ruppig, frech, unanständig, aber effektiv. Im Gegensatz zu seiner Mitbewerberin, die je nach Auftrittsregion Akzente zu imitieren versuchte, blieb Trumpf stets er selbst. Selbst sein ewig gleiches Outfit – blauer Anzug mit roter Krawatte – wurde als Markenzeichen durchgezogen. Mit einer Ausnahme: Nachdem der Noch-Präsident die Trump-Wähler als Müll bezeichnete, zog sich Trump eine Müllmann-Jacke an und sprach so vor seinen Anhängern. Ein Auftritt, der beinahe die Beachtung erfuhr, wie sein seinerzeitiges „Fight! Fight! Fight!“ nach dem gottlob misslungenen Attentat auf ihn.
Selbst seine eigenen Anhänger sind nicht immer begeistert von seinen Auftritten seiner Wortwahl, seiner Sprache. Aber Trump hat einen Vorteil: Er kann auf die Erfolge seiner Politik, seiner Amtsführung verweisen. Bessere Wirtschaftsleistung, niedrigere Arbeitslosigkeit, weniger illegale Einwanderung und – ein Punkt, der stets vergessen wird – kein Krieg!
Laut diversen Umfrage-Instituten und (vor allem demokratischen) Medien steht in den USA ein Kopf-an-Kopf-Rennen an. Wie es tatsächlich ausgeht, wissen wir schon bald.
Wer wird US-Präsident?
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