
Eines der größten Probleme in so ziemlich allen Bereichen der Politik unseres Landes ist wohl, daß haargenau die gleichen Politiker oder politischen Interessensgruppen, die durch Unvermögen Schäden oder zumindest unhaltbare Zustände herbeiführten, sich zur Lösung der (von ihnen verursachten) Fehlentwicklungen berufen fühlen. – So als würde man den Installateur, der Wasserrohrbrüche und aufgerissene Wände verursacht, mit dem Weiterwurschteln beauftragen.
Ein dezenter Fehler in der Entscheidung…
Dazu kommt, daß die Verantwortlichen all dieses Gewurschtels sich dann auch noch die eigenen – offenkundig nur sehr eingeschränkt leistungsfähigen – Kopferl zermartern, wie sie denn die Probleme angehen könnten. Und wenn sie mal über den Tellerrand schauen, wie es denn „die Anderen“ machen, orientieren sie sich am liebsten an Ländern, die es noch falscher machen. Immerhin kann man sich dann immer noch als Retter vor dem noch viel schlimmeren Abgrund feiern lassen. Ein peinliches Trauerspiel.
Doch wäre es doch einmal interessant zu wissen, wie es wohl wäre, wenn man sich an den Guten orientieren würde.
Wie wäre es mit Japan? Wir sprechen von einem Land, das immerhin auch dem sogenannten Westen zugezählt wird, was in Anbetracht der geographischen Lage durchaus amüsant ist.
Nur ein paar Daten zum Nachdenken…
… und zum Vergleichen mit dem Status Quo in Österreich:
Japan hatte in den letzten Jahren ebenfalls mit Inflation zu kämpfen. Der Höchststand der Inflation betrug allerdings 4,3%. Nicht zu vergleichen mit den rund 10% bei uns.
Die Alphabetisierungsrate in Japan liegt bei beinahe 100%. Bei uns verläßt ein gutes Drittel die Pflichtschule ohne sinnerfassend lesen zu können. Und die Ursache dafür liegt nur in einem beinahe marginalen Teil bei den Lehrern. Die (politischen) Fehler beginnen bei der Lehrerausbildung, bei den Lehrplänen, und enden bei einer Politik des im-Stich-lassens der Lehrkräfte.
Die durchschnittliche Lebenserwartung ist höher, die Menschen sind gesünder… Den Punkt kann man jedoch streichen. Dies könnte an Einflüssen liegen, die außerhalb der Verantwortung unserer Regierung liegen.

Obgleich die japanischen Inseln dichtest besiedelte Wohnbezirken haben, ist die Infrastruktur hervorragend organisiert. Ein zu spät kommender Zug ist ein Ereignis, über das in den Nachrichten berichtet wird. Ausfälle von Strom, Internet, Wasserversorgung, … sind den Menschen Japans faktisch unbekannt.
Eine Flüchtlingskrise ist den Japanern ebenfalls nicht geläufig. Die sporadisch ankommenden Glücksritter werden sofort erfasst und wieder abgeschoben.
Das wäre doch tatsächlich einmal ein Land, das man sich in vielen Bereichen zum Vorbild nehmen könnte…