Friedrich Torberg

Die Freude am Leid

Friedrich Torberg (* 16.9.1908 in Wien als Friedrich Ephraim Kantor-Berg; † 10.11.1979 ebenda) war ein Schriftsteller, Journalist, Publizist, Drehbuchautor und Herausgeber, der sich stets als tschechischer Österreicher und Jude empfand. 1938 flüchtete er in die Schweiz, 1940 weiter in die USA, wo er als Drehbuchautor arbeitete. 1951 kehrte er wieder nach Wien zurück. Zu seinen bekanntesten Werken zählen sein Erstlingswerk, der Roman Der Schüler Gerber, und danach Die Mannschaft sowie seine Spätwerke, die Anekdotensammlungen Die Tante Jolesch und Die Erben der Tante Jolesch. Torberg war unter anderem Übersetzer der Bücher Ephraim Kishons, Gründungsherausgeber der Zeitschrift FORVM und als Literaturkritiker bekannt.
Sein Pseudonym „Torberg“ bildete der Schriftsteller um 1930 anlässlich seiner ersten Veröffentlichungen aus der Verkürzung von Kantor-Berg (Berg war der Geburtsname seiner Mutter).

Nach seiner Rückkehr nach Österreich aus der Emigration in den USA war Torberg ein etablierter Schriftsteller über den man sich oft fragte, warum er sein Talent als Romancier vergeude, indem er weiterhin als Journalist tätig sei.
Der berühmte Kritiker Hans Weigel kommentierte dies Frage: „Nein! Er hat gewiß darunter gelitten, daß er vor lauter FORVUM kaum zu anderer Arbeit kam, aber er hat es gleichzeitig genossen, daß er darunter gelitten hat.“

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