Rudolf Kirchschläger

Namenloser Wahlkampf

Rudolf Kirchschläger (* 20.3.1915 in Niederkappel; † 30.3.2000 in Wien) war ein österreichischer Richter, Diplomat, Außenminister und von 1974 bis 1986 österreichischer Bundespräsident. Als Hauptmann der Wehrmacht wurde Kirchschläger mehrmals im zweiten Weltkrieg schwer verwundet. Ab 1947 war der Jurist Richter an Bezirksgerichten in Langenlois, Horn und Wien. Ab 1954 war im als Rechtsexperte im Außenministerium tätig und an der Ausarbeitung des Staatsvertrags und des Neutralitätsgesetzes maßgeblich beteiligt. Ab 1970 war er Außenminister. Von 1974 bis 1986 war Rudolf Kirchschläger österreichischer Bundespräsident.

Nach dem Tod von Franz Jonas nominierte die SPÖ den parteifreien Rudolf Kirchschläger als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten. Bei einer Wahlveranstaltung für Kirchschläger hielt der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky eine Rede. Er sprach über dieses und jenes, berührte unzählige Themen, ohne den Namen des Kandidaten auch nur zu erwähnen. Er schloß diese Rede mit den Worten: „Ich konnte mir ersparen, für einen der beiden Kandidaten zu werben. Sie wissen ohnedies, für wen ich bin.“


Beitragsbild © wikimedia / Archiv BOKU Wien / cc by-sa 3.0

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