Schauen wir aufeinander!
Wir leben in keiner heilen Welt. Jetzt im Advent stehen die Kerzen für unsere Hoffnungen und Sehnsüchte. Gerade angesichts der bedrohlichen Konfliktherde in der Welt fällt uns aber die Hoffnung auf Frieden nicht leicht. Natürlich kann man die menschliche Aggression nicht abschaffen, aber man müsste versuchen, sie klein zu halten, so ähnlich wie die Bonsaibäume, bei denen es der Gartenkunst gelingt, hohe Gewächse auf Zimmerpflanzenformat zu reduzieren.
Diesen Gedanken unseres früheren Bischofs Reinhold Stecher aufgreifend, vertraue ich darauf, dass Frieden durch das Engagement beherzter Menschen weiterhin wachsen wird. Gewalt ist keine nachhaltige Maßnahme zur Lösung von Konflikten. Lassen wir den Hass und die Wut zurück. Achten wir selbst darauf, was wir sagen und wie wir es sagen. Zeigen wir nicht mit dem Finger auf den anderen, sondern reichen wir einander die ausgestreckte Hand. Schauen wir aufeinander. Wie wir das in Tirol immer getan haben, ganz besonders in schwierigen Zeiten.
Josef Geisler
Landeshauptmann-Stellvertreter
Fotos: Aichner