
* Roberto Giolito, damals Designer des Fiat Multipla und heute Leiter von Stellantis Heritage, entwirft den Fiat Multipla 6×6.
* Sechs Comic-Figuren symbolisieren auf amüsante Weise das Leben an Bord des revolutionären Minivans.
* Der Fiat Multipla war 1998 der erste 3+3 im Segment und so innovativ, dass ihn das Museum of Modern Art als „Auto der Zukunft“ ehrte.
Vor 25 Jahren revolutionierte der Fiat Multipla mit dem damals einzigarten Konzept von jeweils drei Sitzen in zwei Reihen das Segment der Minivans. Anlässlich des Jubiläums verwandelte Roberto Giolito, damals Designer des Fiat Multipla, ein von Stellantis Heritage aufbewahrtes Fahrzeug in ein Einzelstück. Als Inspiration für den Fiat Multipla 6×6 dienten sechs Comic-Figuren, mit denen Giolito vor 25 Jahren auf humorvolle Weise die Vorzüge der Sitzanordnung darstellte.
Im Video spricht Giolito über die Entstehung des Showcars. „Der Fiat Multipla 6×6 ist eine fröhliche Hommage im typischen Stil von FIAT an ein Modell, das auch nach 25 Jahren noch Interesse weckt. Die sechs Figuren stehen für sechs verschiedene Arten, den Fiat Multipla zu erleben.“ Das Einzelstück wird auf der Messe Milano Auto Classica (17. bis 19. November 2023 in Mailand) ausgestellt und anschließend verkauft.
Der Fiat Multipla 6×6
Der einzigartige Fiat Multipla 6×6 basiert auf einem Modell aus dem Jahr 1998. Die Karosseriefarbe Bio Turquoise dient als Hintergrund für die sechs Comic-Figuren auf der Motorhaube und den Türen. Auch jeder der sechs Sitze zeigt eine der Figuren, die 1998 zur Markteinführung des Fiat Multipla entworfen wurden. Jede Figur hat ihre ganz eigene Art, das Modell zu sehen und zu erleben: vom Abenteurer am Lenkrad über das Baby mit Rennhelm, die attraktive Frau, den Manager mit Laptop auf den Knien und den Mönch bis zum Hippie. Jede Person repräsentiert auf ihre Weise die Freiheit, die eigene Weltanschauung in einem solch revolutionären Fahrzeug zum Ausdruck zu bringen. Die Figuren waren seinerzeit auch auf Accessoires wie T-Shirts und Puzzles zu sehen.
Ehrung durch das Museum of Modern Art in New York
In einem zweiten Video erläutert Robert Giolito die Stärken des Fiat Multipla. Das Fahrzeug ist ein konkretes Beispiel dafür, wie geniale Lösungen die Lebensqualität an Bord verbessern können. Das Konzept war für die Zeit so revolutionär, dass das Museum of Modern Art (MoMA) in New York den Fiat Multipla in eine Ausstellung zum Thema „Auto der Zukunft“ aufnahm.
Roberto Giolito beschreibt: „Das Konzept des Fiat Multipla war ungewöhnlich, gerade weil es für Geselligkeit und Zusammensein stand. Vielleicht verstehen wir den Fiat Multipla heute sogar besser als damals, als er wohl zu zukunftsorientiert und innovativ war, um akzeptiert zu werden.“
Der Fiat Multipla widerlegt das Klischee, wonach die Arbeit eines Designers ausschließlich in einer ästhetischen Übung besteht. In diesem Falle hatten Giolito und sein Team ein Design entworfen, das die technologische Originalität des Fiat Multipla betonte. Das bedeutete, die Karosserie so zu gestalten, dass sie sechs Passagieren in zwei Sitzreihen plus Gepäck Platz bietet, ohne dass Komfort sowie ein Höchstmaß an Sicherheit zu kurz kommen.

Die gesamte Karosserie teilt sich in zwei Module auf: eine kurze und stromlinienförmige Basis, die von einem großzügigen Aufbau überlagert wird. Die Anordnung der Scheinwerfer auf verschiedenen Ebenen verleiht der Fahrzeugfont ihr unverwechselbares Aussehen. Die drei Scheinwerferpaare sind so platziert, dass sie die Straße optimal ausleuchten: die Nebelscheinwerfer im Stoßfänger, das Abblendlicht im Kühlergrill und das Fernlicht weit oben unterhalb der Windschutzscheibe.
Innovative Karosseriestruktur
Der Fiat Multipla war auch produktionstechnisch innovativ. Dank der Space-Frame-Struktur erfüllte er zwei Anforderungen: hohe Produktionsflexibilität und niedrige Investitionen in der Fabrik. Diese technologische Innovation spiegelte das Umweltengagement der Marke FIAT wider, die seit jeher einen Schwerpunkt auf Themen wie Energienutzung, Abfallreduzierung sowie die Anwendung der nachhaltiger industrieller Verfahren legt.
Innovative Ideen nehmen keinen kostbaren Platz weg. Auch das ist eine der Stärken des Fiat Multipla, dem damals einzigen 3+3-Sitzer im Segment. Das originelle Design machte aus einem vier Meter langen Fahrzeug einen vielseitigen Minivan. Dabei bot der Fiat Multipla das Fahrverhalten einer Limousine, die dank kompakter Abmessungen und guter Rundumsicht ihre Alltagstauglichkeit auch im Stadtverkehr bewies.
Bis zu sechs Personen in zwei Reihen mit drei Sitzen genießen das hohe Platzangebot. Die Bedienelemente sind so weit oben wie möglich angeordnet, um den Passagieren in der ersten Reihe ein Maximum an Bewegungsfreiheit zu bieten. Die Köpfe der auf den Außensitzen reisenden Passagiere sind weit von den Scheiben entfernt, damit sie sich nicht eingeengt fühlen. Die Modularität des Innenraums, die durch die umklappbaren und die einzeln herausnehmbaren Sitze in der zweiten Reihe entsteht, ermöglicht zudem ein Kofferraumvolumen von bis zu 1.900 Litern. Der hintere Mittelsitz ist verschiebbar und kann zu einem Tisch umgeklappt werden. Anstelle des mittleren Sitzes in der ersten Reihe kann beispielsweise auch ein geräumiger Kühlschrank montiert werden, der von der Fahrzeugbatterie gespeist wird.
Der hoch positionierte Schalthebel ist ebenso ergonomisch durchdacht wie das leicht rechts vom Lenkrad angeordnete Zentralinstrument. Es ist leicht ablesbar, ohne den Blick lange vom Straßenverkehr abzuwenden. Der vergrößerte Abstand zur Person hinter dem Lenkrad beugt außerdem dem Ermüden der Augen entgegen.
Umweltfreundliche Motoren und hohe Sicherheit
Zum Marktstart 1998 war der Fiat Multipla mit vier Motorisierungen zu haben. Der Benziner 1.6 16v leistete 76 kW (103 PS), der Turbodiesel 1.9 JTD produzierte anfangs 85 kW (115 PS), später bis zu 88 kW (120 PS). Darüber hinaus standen schon damals werksseitig zwei Triebwerke zur Wahl die alternative Kraftstoffe verarbeiteten Der Fiat Multipla blupower (ab 2004 Natural Power) tankte Erdgas, der Fiat Multipla bipower fuhr wahlweise mit Benzin oder Erdgas. Beide Motoren leisteten in Deutschland 66 kW (90 PS). Im Rahmen des Athena-Projektes für die süditalienische Stadt Neapel erhielten 2000 einige Exemplare des Fiat Multipla einen fortschrittlichen Hybrid-Antrieb, der Benzin- und Elektromotor miteinander kombinierte.

Der Fiat Multipla hatte serienmäßig zahlreiche Sicherheitssysteme an Bord, darunter das Elektronische Fahrstabilitätsprogramm ESP und sechs Airbags. Seitenairbags schützten die Köpfe der Passagiere im Falle eines Seitenaufpralls. Für die einfache Montage von Kindersitzen sorgten Isofix-Befestigungen. Darüber hinaus war der Fiat Multipla im Jahr 2004 das erste Fahrzeugmodell der Marke, das über eine Freisprecheinrichtung mit Bluetooth-Technologie verfügte.
Fotos © Fiat / Stellantis