
Ein Machtwort
Richard Eybner (* 17.3.1896 in St. Pölten; † 20. Juni 1986 in Wien) war ein österreichischer Schauspieler und Operettensänger (Bariton). Nach seinen ersten Bühnenschritten als Kabarettist absolvierte er das Reinhardtseminar. Von 1931 bis 1972 war Eybner beim Burgtheater engagiert. Bekannt wurde er durch sein Schauspiel komischer Rollen in Nestroystücken in Filmen und TV.

1971 nahm der Wiener Polizeikommandant „Joschi“ Holaubek einen aus der Haftanstalt Stein geflohenen Sträfling mit folgenden zur Legende gewordenen Worten fest:
„I bin ’s, Dei‘ Präsident!“
Und der so angesprochene Gangster parierte vor dem hohen Polizeibeamten.
Auch Richard Eybner war Präsident, und zwar vom Verein der Katzenfreunde. Als Präsident Eybner in Ausübung seines Amtes einmal ein schwarzes Kätzchen zur Prämierung halten durfte (oder mußte), zeigte sich das Tier uneinsichtig und attackierte den Burgschauspieler mit spitzen Zähnen und scharfen Krallen. Er versuchte das außer Rand und Band geratene Tier zu beruhigen. Aber es half alles nichts, so daß er dem kleinen Möchtegern-Tiger einen kleinen Klaps verpaßte und in ernster Miene ermahnte:
„Jetzt hörst auf! I bin ’s, Dei‘ Präsident!“
Ob diese Ansprache Wirkung zeigte, ist nicht bekannt.