Götterdämmerung – Stadttheater Klagenfurt

Die Macht der Götter endet – doch sind die Menschen in der Lage, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen?

Im vierten Teil von Wagners Ring werden Götter oder mythologische Figuren allenfalls noch in expliziter Machtlosigkeit gezeigt: Den Nornen zerreißt das Schicksalsseil, die Walküre Waltraute vermag mit ihrer nunmehr menschlichen Schwester Brünnhilde kaum mehr in Dialog zu treten, und der Nibelung Alberich tritt nur noch als verschattetes Traumgebilde in Erscheinung. Doch die dunkle Kraft des Ringes entfaltet weiterhin ihre Wirkung, der sich auch der hehre, freie Held Siegfried nicht erwehren kann.

Bei aller Monumentalität entspricht die Götterdämmerung unter den vier Musikdramen des Rings am stärksten der typischen Operndramaturgie des 19. Jahrhunderts und kann sich mit jeder Verdi-Oper messen. »Komplott, Verrat, Fluch, Rache – nichts fehlt im Arsenal der Mittel, die angewandt werden, um das Publikum so direkt wie möglich zu packen«, schrieb Pierre Boulez, der Dirigent des Bayreuther Jahrhundert-Rings. Auch musikalisch arbeitet Wagner mit dem Schwurduett Siegfrieds und Gunthers, der großen Soloszene Hagens mit Männerchor oder dem von Giacomo Meyerbeers Le prophète abgeschauten finalen Weltenbrand klassische Operneffekte heraus.

Trotz des pessimistischen Endes seiner Menschheitsparabel ist Wagner nicht gänzlich hoffnungslos: Aus dem musikalischen Zusammenbruch schält sich eine große Liebesmelodie, ein neuer Anfang heraus. Diese Hoffnung auf einen Neuanfang wird im Klagenfurter Ring in besonderer Weise betont, indem erst nach der Götterdämmerung das Rheingold auf die Bühne kommt, das eigentlich am Beginn der Tetralogie steht.

30.09.2023, 17:00 – 19:00
03.10.2023, 17:00 – 19:00
06.10.2023, 17:00 – 19:00
13.10.2023, 17:00 – 19:00
19.10.2023, 17:00 – 19:00
22.10.2023, 17:00 – 19:00
25.10.2023, 17:00 – 19:00

Stadttheater Klagenfurt
Theaterplatz 4
9020 Klagenfurt
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