Abraham a Sancta Clara

Der Mönch und die perfekte Beleidigung

Abraham a Sancta Clara (auch Abraham a Santa Clara)(Ordensname), (* 2.10.1644 als Johann Ulrich Megerle – genannt auch Megerlin – in Kreenheinstetten bei Meßkirch; † 1.12.1709 in Wien) war ein katholischer Geistlicher, Prediger und oberdeutscher Schriftsteller. Mit 18 Jahren tratt er in den Wiener Augustiner-Barfüßer-Orden ein, bei dem er später Prior wurde. Ab 1677 war er kaiserlicher Hofprediger in Wien und berühmt berüchtigt für seine Kanzleireden, bei denen er oft sehr deftig die Laster der Wiener anprangerte. Er gilt mit rund 600 Einzelschriften als bedeutendster deutscher katholischer Prediger und Poet der Barockzeit.

Der gewitzte, hochgebildete und in den höchsten Kreisen anerkannte und gefürchtete Abraham a Sancta Clara schloß einmal mit dem Grafen Trauttmannsdorff eine Wette ab: Er werde den Grafen in aller Öffentlichkeit einen Esel nennen, ohne daß Trauttmannsdorff ihn dafür einer Ehrenbeleidigung bezichtigen, geschweige denn zur Rechenschaft ziehen kann.
Am darauffolgenden Sonntag beginnt Abraham a Sancta Clara seine Predigt mit der Parabel vom einfältigen Bauer, und über dessen Bestellung zum Bürgermeister, worüber sich die anderen Bauern mit folgenden Worten aufregten: „Und dem Esel traut man’s Dorf an!“

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