• Größtes Automobilhandelsunternehmen des Landes forciert weiter die „Karriere mit Lehre“ und den Einstieg von Mädchen in Technikberufen
• Mehr als 4.500 österreichweit eingegangene Bewerbungen für eine Lehrstelle verdeutlichen das große Interesse am dualen Berufsausbildungssystem
• Klaus Fetka, Personalleiter für Salzburg, spricht im Interview zur Lehrlingsausbildung und den Zukunftschancen mit einer Lehre in der Porsche Holding Salzburg
Die Porsche Holding ist der größte Lehrlingsausbildner der Fahrzeug-Branche und findet sich stets ganz oben im Ranking der Liste der Top-Arbeitgeber des Landes. Über ganz Österreich verteilt starten im August und im September bei der Porsche Holding rund 200 neue Lehrlinge ihre berufliche Laufbahn. Mehr als 180 von ihnen beginnen in der Porsche Inter Auto (PIA), der Rest in unterschiedlichen Bereichen in der Porsche Holding Salzburg.
Die Lehrlinge beim größten Automobilhandelsunternehmen des Landes haben die Möglichkeit, aus neun Sparten zu wählen: KFZ-Techniker, KFZ-Lackiertechniker, Karosseriebautechniker, Einzelhandelskaufmann mit Schwerpunkt KFZ, Bürokaufmann, Einzelhandelskaufmann mit Schwerpunkt Ersatzteile, Assistent im Finanz- und Rechnungswesen, Informationstechnologe, Systemtechnik und Applikationsentwickler sowie Betriebslogistikkaufmann.
Die Zeiten, in denen in Österreich branchenübergreifend 60.000 Lehrlinge in Ausbildung gestanden sind, gehören zwar längst einer fernen Vergangenheit an – diese Zahlen haben sich seit den 1970er-Jahren sukzessive fast halbiert. Obwohl der allgemeine Ausbildungstrend deutlich in Richtung Höhere Schulen geht, setzen noch immer viele Jugendliche auf eine „Karriere mit Lehre“. Eine Ausbildung im automotiven Bereich zählt auch heute zu den gefragtesten Lehrberufen. Rund 4.500 Bewerber haben sich dieses Jahr um die 200 ausgeschriebenen Lehrstellen beworben – ein klares Zeichen, wie begehrt und attraktiv eine duale Berufsausbildung in der Porsche Holding ist.
Die Unternehmen der Porsche Holding wirken dem immer stärker werdenden Lehrlingsmangel seit Jahren durch eine modernes und vielfältiges Ausbildungssystem in neun Sparten sowie besonders attraktive Anreize äußerst erfolgreich entgegen. Zum einen gibt es eine ganze Reihe von Benefits – die Palette reicht von vielen Vergünstigungen bis hin zum österreichweiten Klimaticket. Zusätzlich besteht die Chance, bei diversen Lehrlingswettbewerben wertvolle Awards zu gewinnen. Die erfolgreichen Absolventen der Berufsschulen und der Lehrabschussprüfungen bekommen von Geldprämien, Tickets für das „Electric Love“ Konzert bis hin zur Teilnahme im „Best Of-Club“. Dabei werden besondere Leistungen durch Besichtigungen der Automobilwerke des VW Konzerns belohnt.
Zusätzliche Anziehungskraft übt vor allem auch die Möglichkeit einer anspruchsvollen Zusatzausbildung in den innerbetrieblichen Schulungszentren (IBS) aus. Dort wartet unter anderem eine zweiwöchige spezielle Schulung in den einzelnen Marken. Für die Ausbildungsberufe in den kaufmännischen und IT-Bereichen werden ebenfalls spezielle Zusatzausbildungen beispielsweise im WIFI angeboten.
Als „sehr wichtiges Thema – daher höchst erfreulich und im Trend der gesellschaftlichen Entwicklung“ begrüßt Paul Gahleitner, Personalleiter der Porsche Holding Salzburg, die sprunghaft steigende Anzahl weiblicher Bewerberinnen – sie betrug heuer schon 27 Prozent. Das bedeutet: mehr als ein Viertel aller Interessenten für einen Beruf, der eigentlich als männliche Domäne gilt, waren weibliche Jugendliche.
Im angehängten Interview spricht Klaus Fetka über die Lehrlingsausbildung in der Porsche Holding Salzburg und die daraus entstehenden Zukunftschancen.
Interview mit Klaus Fetka, Personalleiter für Salzburg
Matura plus Lehre schafft ein perfektes Berufsbild
Was zeichnet einen guten Lehrling aus?
Es gibt viele Eigenschaften, die einen guten Lehrling ausmachen. Für uns in der Porsche Holding sind die wichtigsten Faktoren: Engagement, Eigenverantwortung, die Bereitschaft, anzupacken, etwas zu bewegen und einfach zu zeigen: ich will etwas lernen, und ich will eine gute Berufsausbildung absolvieren. Jüngstes Beispiel: Zwei unserer weiblichen Lehrabsolventen im gewerblichen Bereich haben bei einem nationalen Coding-Wettbewerb mitgemacht und dabei sogar den Staatspreis gewonnen. Dafür wurden sie vom Bundesministerium ausgezeichnet. Für jeden unserer Lehrlinge ist es wichtig zu wissen: Nach der Lehre ist es nicht vorbei, sondern das war erst der Anfang der beruflichen Karriere; die Reise geht spannend weiter!
Was sind künftig die Schwerpunkte der Lehrlingsausbildung?
Wir möchten gerne besonders forcieren, mehr weibliche Lehrlinge aufzunehmen und auszubilden. Weiters bieten wir allen unseren jungen Mitarbeiter ein „dreifaches“ Ausbildungsmodell an: die Lehrausbildung plus (Berufs-)Matura. Für junge Menschen ist es besonders wichtig, mit besseren Informationen einzusteigen und unter vielen Möglichkeiten wählen zu können. Dadurch bekommen wir Jugendliche, die oft ein hohes Potenzial haben. Jene, die sagen, sie wollen nicht nur in die Schule gehen, sondern auch was für die Praxis lernen und die Berufsreifeprüfung abschließen. Sie können sich dann noch immer entscheiden, ob sie tatsächlich in ihrem erlernten Job weiter Karriere machen wollen, oder ob sie eines der zahlreichen alternativen Jobangebote in unserem Unternehmen wählen. Theorie in Kombination mit Praxis sorgt jedenfalls für ein ganzheitliches Berufsbild und damit für eine perfekte Basis.
Wie ist der Status quo?
Der Großteil unserer Bewerber kommt aus den berufsbildenden Schulen. Dabei bewerben sich bei uns immer mehr Quereinsteiger aus den HTLs, HAKs oder Absolventen aus landwirtschaftlichen oder anderen berufsbildenden Schulen, die bereits Vorkenntnisse haben und sich lieber in einem unserer zahlreichen Lehrberufe verwirklichen wollen. Ein ganz neuer Trend sind Maturanten von allgemein bildenden höheren Schulen, die nach ihrer Reifeprüfung noch einen Lehrberuf erlernen wollen.
Nach welchen Kriterien werden die Bewerber ausgesucht?
Grundlegende Qualifikationen im Bereich der Allgemeinbildung sowie fachliches Verständnis sind Voraussetzung, um ausgewählt zu werden. Wir machen digitale Eignungstests, um schnell und effizient eine gute Beurteilung zu haben. Natürlich muss auch eine gewisse Leidenschaft für den Beruf vorhanden sein, das spürt man dann sofort im persönlichen Gespräch.
Seit wann gibt es dieses Auswahlsystem?
Das Auswahlsystem, um die Jugendlichen zu finden, die am besten zu uns passen, gibt es bereits seit vielen Jahren. Wichtig ist, dass wir unsere Auswahlkriterien kontinuierlich an die neuen Generationen und an die zukünftigen Anforderungen anpassen. Mit einer interaktiven Testung machen wir uns vorab ein Bild von der fachlichen Kompetenz des potenziellen Lehrlings. Werden unsere Erwartungen erfüllt, folgt das persönliche Gespräch mit Führungskräften. Dieses zweistufige Verfahren hat sich bewährt, um die Talente der Zukunft bei der Porsche Holding Salzburg zu entdecken.
Warum gibt es so einen großen Anklang bei weiblichen Jugendlichen?
Die Zeiten haben sich verändert. Vor dreißig Jahren galt eine junge Frau, die eine Ausbildung zum Kfz-Techniker machen wollte, als Exotin. Heute ist das normal; die Rahmenbedingungen für weibliche Lehrlinge sind in allen Betrieben vorhanden. Darüber hinaus hat sich die Information über mögliche Berufe an den mittleren Schulen durch eine breitere Information deutlich verbessert. So wird bereits in dieser Phase der Berufsorientierung ein viel größeres Spektrum an Möglichkeiten angeboten. Zum anderen hat sich das Bild der Frau in der Gesellschaft verändert, weibliche Jugendliche sind sehr selbstbewusst, wissen genau was sie können und bewerben sich auch in den Sparten, die lange als männerdominiert galten.
Worauf wird heute bei der Ausbildung besonderer Wert gelegt?
Die Grundlage ist nach wie vor die die Vermittlung der fachlichen Kompetenz. In der Porsche Holding wird zudem sehr auf die Persönlichkeitsentwicklung geachtet. Wir wollen eigenständige junge Menschen entwickeln, die sich für ihre Tätigkeiten als verantwortlich und kompetent fühlen.
Warum gehört eine Lehre bei Porsche zu den begehrtesten in Österreich?
Es gibt zahlreiche Gründe. Zwei wichtige: Wir haben eine große Einzelhandelsorganisation mit einer so attraktiven, breiten Palette an fundierter Ausbildung, wie sie andere Kfz-Werkstätten kaum bieten können. Und die Porsche Holding ist ein großer Konzern, der in 29 Ländern tätig ist – von Österreich, West- und Südosteuropa über China, Malaysia, Singapur und Japan bis Kolumbien und Chile – internationale Karrieren sind möglich und gewünscht. Ein ganz wichtiger, weiterer Grund: Wir führen die bei den Jugendlichen begehrtesten Marken in der Branche wie Volkswagen, Audi und Porsche, um nur ein paar zur nennen.
Fotos © Porsche Holding GmbH