Karl Renner

Der Heizer

Karl Renner (* 14.12.1870 in Untertannowitz, Mähren; † 31.12.1950 in Wien) war ein österreichischer sozialdemokratischer Politiker (SDAP/SPÖ) und Jurist. Der Vertreter des gemäßigten Flügels der Sozialdemokraten war ab 1907 Reichstagsabgeordneter. Nach dem ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie war er Mitinitiator der provisorischen Verfassung und Wahlordnung. Von 1918 bis 1920 war Renner als Staatskanzler maßgeblich am Entstehen der Ersten Republik Österreich beteiligt. 1934 wurde Renner vorübergehend von den Austrofaschisten inhaftiert. Ab 1945 erster Bundespräsident nach dem zweiten Weltkrieg.

Bei den Friedensverhandlungen von Saint Germain wurde zwar über die Österreicher, aber nicht mit den Österreichern verhandelt. Weite Gebiete des ehemaligen Vielvölkerreichs wurde gestrichen, und auch von den deutschsprachigen Gebieten wurden riesige Teile einfach abgetrennt und neu gegründeten Staaten übertragen. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker war plötzlich vergessen und man hatte die Grundsteine für neue Konflikte und Kriege gelegt.
„Der Rest ist Österreich“, soll der französische Ministerpräsident Georges Clemenceau bei der Präsentation der zusammengestrichenen Karte des alten Kaiserreichs verkündet haben.
Clemenceau, der schon Jahrzehnte zuvor vor allem durch seine rücksichtslose und brutale Politik auffiel, inspirierte die Österreicher zu folgender Geschichte rund um die Vertragseröffnung von Saint Germain:
Schon zur Begrüßung soll Clemencau zu Renner gesagt haben:
„Na wartet nur! Euch werden wir schon einheizen!“
Und Renner soll geantwortet haben:
„Wenn möglich, erst im Winter!“

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