
Mitten in der Grillsaison taucht auch die alljährliche unvermeidbare Diskussion um den angeblichen Vorteil veganer Ernährung auf. Dabei muß man wirklich so aufrichtig sein und zugeben, daß es sich dabei weniger um eine Diskussion, also den in respektvollem Rahmen ablaufenden und ergebnisoffenen Austausch von Ideen und Argumenten handelt. Vielmehr geht es um das schamlose Ausnutzen einer jeden öffentlichkeitswirksamen Plattform für das Verbreiten einer „Philosophie“ des Veganismus.
Während die meisten Menschen die vegane Idee als eine Ernährungsform empfinden, sehen die (meisten) Veganer es vielmehr als moralisch überlegene Lebenshaltung.
Die unter den Bezeichnungen „militante Veganerin“ oder „Porno-Veganerin“ bekannt gewordene Raffaela Raab wird in ihren Auftritten auch nicht müde, Menschen die ihre Ansichten nicht teilen, aufs Übelste anzupöbeln. Bisweilen versteigt sie sich in eine beinahe wahnhaft anmutende Argumentation, wenn sie die Nahrungsmittelindustrie mit dem Holocaust vergleicht und die Tätigkeit von Köchen und Fleischhauern in die Nähe von Morden rückt.
Die Ärztin – Ja diese Dame hat tatsächlich Medizin studiert! – übersieht dabei zur Gänze die Entwicklungsgeschichte des Menschen und seine natürliche Auslegung als „Allesfresser“. Daß die Menschen als Teil der Natur genauso wie auch andere Lebewesen Fleisch anderer Gattungen zum Fortbestand der eigenen Art essen, blendet sie gänzlich aus. Wahrscheinlich wäre es tatsächlich nachhaltiger und natürlicher, wenn sich Menschen ausschließlich von selbst gejagter und erlegter Wildtierbeute ernähren würden. Diesen Schritt hat der Mensch aber vor einigen 100.000 Jahren hinter sich gelassen, als unsere Vorfahren organisierte Jagdgemeinschaften bildeten. Dies wäre jedoch ohnehin irrelevant, da die Dame, wie auch ihre Kollegin (eventuell ein Vorbild?) „the vegan teacher“ von Übersee die Jagd ohnehin als blutiges Töten aus purer Mordlust ablehnen.
Eine Welt, wie sie sich Hardcore-Veganer, wie genannte Damen vorstellen, würde nach unabhängigen Schätzungen voraussetzen, daß die Weltbevölkerung auf ca. 5% ihres derzeitigen Bestandes schrumpft. Ob die Damen dieser Kalkulation folgen können oder wollen, ist fraglich. Falls dem aber so ist, sollten sie auch so ehrlich sein, und einräumen, daß sie Fleischverzehr mit dem Holocaust vergleichen, aber gleichzeitig über 8 Milliarden Menschen in den Tod schicken wollen.
Das tatsächlich Lästige an den militanten Veganern im Allgemeinen und diesen Damen im Speziellen ist die moralische Selbstüberhöhung. Daß sie naturwissenschaftliche Fakten ignorieren, kann man der Lehrerin, wie der Ärztin schmunzelnd nachsehen. Schließlich ist es erwiesen, daß das beschleunigte Hirnwachstum unserer Vorfahren mit der gesteigerten Nahrungsaufnahme im Bereich der tierischen Eiweiße einherging. Mehr Fleisch, mehr Kraft, mehr Hirn… So einfach war es vor vielen Tausenden von Jahren. Daß sich der Verzicht auf diesen Nährstoff schon nach kurzer Zeit auf kognitive Fähigkeiten auswirkt, ist bislang nicht bewiesen. Aber einige Exemplare dieser beschriebenen Neigungsgruppe sind bemüht, dem Rest der Welt diesen Eindruck zu vermitteln.
Auf jeden Fall wäre es einfach wünschenswert, wenn sich die Menschen etwas weniger um die Inhalte fremder Kochtöpfe kümmern. Daß die Ernährung des Durchschnittseuropäers nicht die Natürlichste und nicht die Gesündeste ist, weiß man. Allerdings ist dies auch sehr stark im Zusammenhang mit den finanziellen Möglichkeiten der Menschen zu sehen.
Und eine ausschließlich vegetarische oder gar vegane Ernährung ist weder gesund noch für einen Menschen mit Durchschnittseinkommen leistbar.
Werte Veganer, egal ob militant oder nur penetrant, nehmt Eure Nase aus unseren Kochtöpfen, Grillern und Kühlschränken!
PS.: Bei der Erstellung dieses Beitrag wurde kein Tier verletzt, getötet oder auch nur blöd angesprochen. Allerdings wurde ein Grammelschmalzbrot verzehrt.