(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten
Ein Kommentar.
Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Leserinnen und Leser!
Sollten Sie ernsthaft erwarten, daß wir heute näher auf die „Rede zur Lage der Nation“ des Herrn Nehammer eingehen, werden wir Sie mit Wonne enttäuschen.
Die Rede hatte soviel Charme, Informations- und Unterhaltungswert, daß man die Situation des Zusehens gerne mit der einer Wurzelbehandlung getauscht hätte. Und inhaltlich? Es wurde jede Menge angekündigt, was man längst – sogar mit den Grünen – hätte umsetzen können, aber nicht tat. Und es wurden die Schmerzgrenze mit Siebenmeilenstiefeln überschreitende Unsinnigkeiten geplappert. Das Amüsanteste war noch der den Bildschirm durchlaufende Nachrichtenticker, der in Kombination mit dem Bild für Lacher sorgte.
Wir wollen uns aber heute den Damen und Herren*innen der Grünen widmen, die in der hinter uns liegenden Woche ihre Frühjahrskampagne präsentierten. Klimaministerin Gewessler, Vizekanzler Kogler und der oberösterreichische Obergrüne Kaineder wurden nicht müde, ihren neuen Slogan in die Mikrophone zu flöten: „Wo ein Wille, da ein Windrad!“ Über die ganz spezielle Kreativität, die hinter einem solchen Slogan stehen muß, verlieren wir kein Wort. Der Spruch ist es noch nicht einmal wert, kurz mit den Augen zu rollen.
Ein paar Wörtchen verlieren wir aber zu den einzelnen Statements dieser drei wackeren Supergrünen.
So gab der im Brotberuf als Vizekanzler eher untätige Werner Kogler zu verstehen, daß so dermaßen viele Menschen hinter ihnen und ihren Anliegen stehen würden, daß sie es als Pflicht verstünden, ihre politischen Anliegen in die Tat umzusetzen. Der Boss einer Partei, die gerade bei einer Landtagswahl NICHT in den Landtag gewählt wurde, die bei aktuellen Umfragen ab und zu einmal einen zweistelligen Prozentsatz erreicht, fühlt sich also ausreichend demokratisch(?) legitimiert, die Agenda seiner Partei dem Rest des Landes aufs Brot zu schmieren. Dieses so ganz eigene grüne Demokratieverständnis hat schon so manches Herz verzückt…
Auch die für ihren herzlichen und achtsamen Umgang mit den Sorgen und Nöten der Österreicherinnen und Österreicher bekannte Frau Klimaministerin Leonore Gewessler ließ mit einer putzigen Geschichte aufhorchen. Sie erzählte von einem Dorf, in dem ein paar (wahrscheinlich ewig gestrige) Skeptiker etwas gegen die Errichtung eines Windparks auf ihren Grundstücken hatten. Und sie erzählte, daß diese Skeptiker dann doch noch erfolgreich überredet wurden und nun alle Menschen glücklich sind, weil sie mit billigerem Strom beliefert werden.
Die Geschichte klingt so süß, daß man Gefahr läuft, Karies zu bekommen. Aber soll sein… In der Realität will man sich lieber nicht vorstellen, welchem Druck ein solcher „Skeptiker“ ausgesetzt wird, weil er keine Freude an den massiven Bautätigkeiten zur Errichtung eines solchen Windrades hat, oder sich mit der Lärmentwicklung verursacht durch ein im Betrieb befindliches Windrad nicht anfreunden will. Und in Anbetracht der unbeschreiblich langen Amortisierungsdauer einer Windkraftanlage ist auch die Schilderung eines über die niedrigen Stromkosten glücklichen Dorfes eher im Bereich der Mythen anzusiedeln. Zudem stellt sich hier die Frage, ob denn das Merit-Order-System plötzlich bei Strom aus Windkraft keine Gültigkeit mehr hätte, bei Strom aus Wasserkraft aber schon? Seltsame Geschichte, seltsame Aussagen.
Stefan Kaineder, der oberösterreichische Grüne, der schon lautstark als potentieller Nachfolger von Werner Kogler gehandelt wird, fand auch noch einen Vogel, den er abschießen konnte. Er betonte, daß es die Grünen, und zwar ausschließlich die Grünen sind, die den Menschen Hoffnung geben. Wenn man die dystopischen Horrorfantasien, die von den Grünen ständig verbreitet werden, als Botschaft der Hoffnung versteht… Gerade die Grünen haben seit vielen Jahren nichts anderes betrieben, als die Menschen in Gute und Schlechte zu spalten. Gut war für die Grünen, wer auf ihrer Seite zu verorten war. Und schlecht war natürlich jeder andere. Es war die ÖVP, die diesen Spaltern mit dem Hang zum Totalitären dann auch noch die Mittel der Staatsgewalt zur Verfügung stellte, was diese bis heute schamlos ausnützen.
Die ursprünglichen Themen, aus denen die Grünenbewegung vor über 40 Jahren ihre Kraft und Zielsetzung schöpfte, sind längst Common Sense. Der Wunsch nach Friede, die Wichtigkeit von Umweltschutz und die Skepsis gegenüber einer unsicheren und riskanten Nukleartechnologie.
Heute allerdings sind Grüne die lautstärksten Kriegsschreier. Sie sehen sich als moralisch so erhaben an, daß sie Diplomatie kategorisch ausschließen, wenn der Verhandlungspartner nicht in ihr (oft seltsam gestricktes) Moralkostüm paßt. Die Idee der Diplomatie, die Idee, daß man mit jemandem, der anderer Meinung ist, andere Interessen hat, ergebnisoffen, aber lösungsorientiert kommuniziert, wird dadurch ad absurdum geführt.
Der Umweltschutz wird durch kuriose Entscheidungen konterkarriert. Man hat dem Thema einen neuen Namen (Klimaschutz) gegeben, neue Parameter (°C) verpaßt und freut sich über eine Bewegung, die ohne Grundkenntnisse naturgesetzlicher Zusammenhänge, jeden Schmarrn nachblökt, den irgendein Grüner vorrülpst. Wir erlauben uns, hier eine der besonders geistreichen Parolen zu zitieren: „Nie! Nie! Nie wieder CO₂!“
Und die Atomkraft? Tja, als 1978 der Betrieb eines AKW in Österreich mit knapper Mehrheit abgelehnt wurde, war dies ein wichtiger und richtiger Schritt. Allerdings wurde er mehr als sportlich umgedeutet: Herr und Frau Österreicher waren nicht gegen Nuklearstrom, sondern gegen das verbleibende Restrisiko beim Betrieb einer solchen Anlage (mit der Nukleartechnologie der späten 1960er). Wer aber eine Technologie, die sich in der Zwischenzeit massiv weiter entwickelte, aus Prinzip ausschließt, ist einfach nur wissenschaftsfeindlich. Denn in der Zwischenzeit gibt es neue Techniken, die keine Möglichkeit für unkontrollierte Kettenreaktionen mehr bieten. Auch die Fusionstechnik ist weiter als vor über 50 Jahren. Es ist, als würde man einen Opel B-Kadett mit einem fabrikneuen E-Klasse-Mercedes vergleichen…
Aber genau mit diesen Mitteln arbeiten die Grünen. So erinnert Stefan Kaineder in einer Presseaussendung über die Atomkatastrophe von Fukushima an die unzähligen Toten. Leider vergißt er zu erwähnen, daß die Menschen durch einen Tsunami starben. Wohlgemerkt, alles ausgelöst durch ein Erdbeben weit vor der japanischen Küste… Auch die Technik in den Anlagen von Fukushima, die schon Lichtjahre gegen die Zwentendorfanlage voraus ist, ist heute längst überholt.
Man muß kein Befürworter der Atomkraft sein, um rasch zu erkennen, daß die Grünen mit ihrer vorgegaukelten „Fortschrittlichkeit“ auf einem kognitiv sehr eindimensionalen Holzweg sind. Die bloße Idee, mit dem derzeitigen technischen Stand, Österreich mit Wind- und Sonnenkraft in den Spitzenzeiten, wenn also das hervorragend ausgebaute Netz an Wasserkraftwerken nicht mehr ausreicht, versorgen zu können, ist ein Zeichen dafür, daß die Grünen mit den Grundrechnungsarten auf Kriegsfuß sind. Es geht sich nicht aus! Und es geht nicht um „knapp nicht ausgehen“, sondern um 10er-Potenzen. Eine Abdeckung des Strombedarfs ist selbst bei (derzeit kaum zu erwartenden) Quantensprüngen in der Solar- und Windkraft-Technologie nicht erreichbar.
Eine Energiewende zu erneuerbaren, zu saubereren Energieträgern und Versorgungsformen ist machbar, aber nicht so einfach, wie es sich die Grünen denken. Aber Vertreter totalitärer Lebens- und Weltbilder neigen eben dazu, mit Ho-Ruck-Aktionen auf ein, zwei, maximal drei Pferde zu setzen. Eine funktionierende Energiewende benötigt allerdings den vollen Einsatz bei viel mehr Stellschrauben. Von Biomasseanlagen, Nah- und Fernwärmeversorgung, bis Kleinkraftwerke, verbesserte Solar- und Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, E-Fuels, Smart-Fuels, Wasserstofftechnologie, … Das geht selbstverständlich über den ohnehin nur selten hoch stehenden grünen Horizont hinaus. Verbieten und befehlen… Dieses urgrüne Konzept funktioniert nicht, es sei denn, man nimmt Kollateralschäden ungeahnten Ausmaßes in Kauf. Und hier liegt quasi der grüne Hund begraben. In maximaler Selbstüberschätzung und Selbstüberhöhung will man eine Lösung, eine Rettung herbeiführen, die mehr Schaden verursacht, als man damit rettet. „Verschlimmbessern“ nennt sich das.
Kurz und gut: Umweltschutz, Naturschutz, und in Gottes(?) Namen auch Klimaschutz sind durchaus Anliegen der Österreicherinnen und Österreicher. Sie haben sicher andere Themen, die ihnen derzeit wichtiger sind, aber sie würden sich genauso diesen Themen widmen, wenn sie nicht von grünen Politikern versaut werden würden. Grüne sind die politischen Feinde des Naturschutz, weil sie es zur Luxusagenda mit dem Beigeschmack von Totalitarismus machen, die sich kein normaler Mensch mehr leisten kann und antun will.
Deshalb sollten die Grünen am Besten wieder aus dem Parlament gewählt werden, damit sich Realisten um die wichtigen Themen kümmern können, ohne dabei die gesamte Gesellschaft zu ruinieren.
Aus gegebenen Anlässen weisen wir hier darauf hin, daß es sich um einen Kommentar, gespickt mit hoffentlich humorvollen Spitzen handelt. Sollten Sie die hier vertretenen Meinungen nicht teilen, steht es Ihnen frei, bei uns einen Gastkommentar als Antwort zu veröffentlichen. Wir haben kein Problem mit anderen Meinungen.
Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie uns gewogen!
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Grün ist doch schön.Wiesen,Blätter ,Frosch usw. Die sind nicht wert ,bitte nur gruene sind’s.