Die Jahrtausende alte Geschichte des gottesfürchtigen Hiob, der trotz vernichtender Schicksalsschläge seinen Glauben nicht verliert und am Ende für seine Standfestigkeit belohnt wird, berührt die Grundfragen unserer Existenz. Wie wechselhaft ist unser Lebensglück?
In Joseph Roths 1930 erschienenem Roman, der den biblischen Stoff ins 20. Jahrhundert übersetzt, heißt Hiob Mendel Singer und ist ein streng religiöser Jude, der mit seiner Frau und vier Kindern im fiktiven Schtetl Zuchnow in Russland lebt. Als sein Erstgeborener Schemarjah nach Amerika auswandert und zu Geld kommt, holt dieser seine Eltern und die Schwester Mirjam nach, doch der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhindert für die Familie die Erfüllung des »American Dream«. Schemarjah fällt als amerikanischer Soldat, der für die russische Armee kämpfende Jonas wird vermisst, Mendels Frau Deborah stirbt darüber an Verzweiflung, Mirjam erkrankt an einer Psychose. Mendels Liebe und Hoffnung ruhen auf seinem jüngsten Sohn Menuchim, den er aufgrund seiner geistigen Behinderung in der alten Heimat zurückgelassen hat.
In ihrer für das Stadttheater Klagenfurt komponierten Oper überführen Bernhard Lang und Michael Sturminger die von Stefan Zweig konstatierte »Musikalität der Sprache« Joseph Roths in eindrucksvolle musiktheatrale Bilder und Klangwelten. Die kontrastreiche Atmosphäre wird dabei von der meditativ-religiösen Musik Mendels ebenso geprägt wie von schmissigem Klezmer und dem hoffnungsvoll-satten Swing-Klang der Neuen Welt.
17.02.2023, 19:30 – 21:30
21.02.2023, 19:30 – 21:30
23.02.2023, 19:30 – 21:30
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