George Orwell

Schriftsteller mit Vorahnungen

Zum 70. Todestag des großen Schriftstellers erinnern wir uns an seine bekanntesten und vielleicht auch wichtigsten Werke: 1984 und Farm der Tiere.



Der 1903 in Indien geborene Sohn eines Kolonialbeamten kam schon ein Jahr nach seiner Geburt wieder nach England. Er besuchte hervorragende Schulen und plante selbst Karriere in den Kolonien als Polizeibeamter zu machen. Mit 24 Jahren, während eines Urlaubs in England quittierte er unerwartet seinen Dienst und beschloß Schriftsteller zu werden.

Eric Arthur Blair, so hieß Orwell mit bürgerlichem Namen tingelte durch Frankreich und war in seiner schriftstellerischen Tätigkeit absolut erfolglos. Mit kleinen Hilfsarbeiten bestritt er seinen Lebensunterhalt bis er 1929 vollkommen mittellos, aber zwischenzeitig der politischen Linken zugeneigt, wieder nach England zurückkehrte. Bis 1933 hielt er sich, unterstützt von seinen Eltern, mit Hilfsjobs über Wasser, bis er sich wieder ganz der Schriftstellerei widmen konnte.


Kommunistische Freiwillige im spanischen Bürgerkrieg.

1936 heiratete Blair und zog noch im selben Jahr nach Spanien, um sich dort auf der Seite der Republikaner am Bürgerkrieg zu beteiligen. Dort lernte er auch Ernest Hemingway, den berühmten US-Schriftsteller kennen, mit dem er sich ein Korrespondentenbüro teilte. Nach wenigen Monaten erkannte er den wahren Charakter hinter den dort fleißig agierenden Kommunisten, die selbst während des Krieges in den eigenen Reihen „Säuberungen“ durchführten. Er war selbst in Gefahr, einer dieser „Säuberungen“ zum Opfer zu fallen und flüchtete mit seiner Frau über Frankreich nach England.

Während des zweiten Weltkriegs war er als Literaturkritiker, in der Südostasienabteilung der BBC und Feuilletonchef bei der Tribune, sowie ab 1945 als Kriegsberichterstatter tätig. Seine Frau starb, während er in Deutschland als Berichterstatter war.
In der Kriegszeit eignete er sich ein profundes Wissen über deutsche, englische und sowjetische Propaganda an. Vor allem die totalitäre Propaganda der UdSSR wird in 1984 wiedergespiegelt.


1945 schrieb er das antikommunistische Buch Farm der Tiere (original: Animal Farm: A Fairy Story), in dem er den Verfall einer ursprünglich gut gemeinten Idee in Mord und Ungerechtigkeit anprangerte. Die herrschende Klasse der Kommunisten werden in der Geschichte als Schweine dargestellt, die restliche Bevölkerung als die anderen Tiere des Bauernhofs. Die Menschen stellen die Ausbeuter dar.
Neben diesem Buch ist auch die Verfilmung von 1954 absolut empfehlenswert!



Drei Jahre nach diesem Erfolg wurde sein Werk 1984 fertig. – Der Titel basierte einfach auf dem Austausch der Ziffern 4 und 8 im Entstehungsjahr. Veröffentlicht wurde dieses dystopische Meisterstück erst 1949. Die Darstellung eines totalen Überwachungsstaates, der alle Lebensbereiche der Menschen kontrolliert und sie durch Fehl- und Nichtinformation einerseits und brutaler Unterdrückung andererseits gefügig hält, läßt auch heute den Leser erschauern. Viele Begriffe aus dem Buch fanden Eingang in den täglichen Sprachgebrauch, wie bspw. Big Brother oder Neusprech.
Auch dieses Buch wurde einige Male verfilmt.



1950, am 21. Januar erlag der großartige Schriftsteller einer Tuberkulose, die er seit Jahren in sich mitschleppte, und die ihn seit seiner „Vagabundenzeit“ in Frankreich belastete.




Bilder:
George Orwell (ca. 1940) in Farbe © wikimedia / Cassowary Colorizations CC-BY 2.0
Plakate Big Brother © ZFShadowSOLDIER
Szenenbild 1984 mit John Hurt © Metro-Goldwyn-Mayer – MGM

Szenenbild Animal Farm © Network Distributing

Please follow and like us:

3 thoughts on “George Orwell

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert