Geht es Ihnen noch gut?

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Geht es uns allen noch gut? Sind wir noch ganz gesund? Diese berechtigten Fragen sind nicht nur Ausdruck aufrichtigen medizinischen Interesses, sondern auch ein Wehklagen über unseren Geistes- und Gemütszustand als Staatsbürger.
Die Geduld und das Vertrauen des österreichischen Staatsbürgers sind sehr strapazierfähig. Wir Österreicher raunzen und nörgeln, sind nicht immer mit dem zufrieden, was uns von „denen da oben“ vorgesetzt wird, regen uns auf und schimpfen. Das taten wir schon immer. Über Regierungen und ihre Handlungen zu lästern, selbstverständlich bessere Lösungen zu haben, hat in Österreich Tradition. Wir sind das Land mit über 8 Millionen Nationaltrainern, wenn unsere Fußballnationalmannschaft es wieder einmal in irgendeinen Bewerb schafft. Wir sind auch 8 Millionen Bundeskanzler, Finanzminister, Gesundheits- und Verteidigungsminister. Neuerdings sind wir auch 8 Millionen Epidemiologen und Virologen. Das Matschkern, weil uns irgendetwas nicht in den (politischen) Kram paßt, und das Erdenken von scheinbar besseren Lösungen liegt uns scheinbar im Blut. (Um das Klischee abzurunden: Wir sind ein Land voller Lederhosen und Dirndl tragender Nörgler, die sich ausschließlich von Mozartkugeln und Schnitzel ernähren, die wahlweise mit Melange, weiße Gspritzte oder Zirbenschnaps runter gespült werden.)

Zum Problem wird diese unsere (durchaus gesunde) Neigung dann, wenn wir Österreicher keine Möglichkeit zum Matschkern, zum Schimpfen mehr haben. – Weil wir uns weder beim Stammtisch, noch im Beisl, beim Verein oder sonstwo mit anderen Leuten unterhalten dürfen, also des Meinungsaustauschs und zu einem Gutteil der Informationsbeschaffung beraubt sind. Wir erfahren keine Meinungen, Erfahrungen und Ansichten anderer Menschen mehr. Wir werden beinahe nur noch über die Medien informiert. Und da bekommen wir die Auftritte der coronatischen Viererbande zu sehen, bei denen oft mehr Mist verzapft wird, als eine größere Champignionzucht zur Gewährleistung der Jahresproduktion benötigt.
Spaß beiseite. (Natürlich nicht ganz!) – Wenn in Österreich die Regierung hergeht, den Menschen das echte Miteinander verbietet, dafür aber ein neues Miteinander verordnet, hat das noch nie lange und gut funktioniert. Wenn eine solche Regierung gleichzeitig hergeht und jeden Kritiker zum ganzen oder halben Staatsfeind macht, sollte man sich überlegen, ob das Unterbinden des Miteinanders der Menschen wirklich nur medizinische Gründe hat.

Damit sind wir wieder beim Lieblingsthema seit ca. zehn Monaten: Covid-19, Corona, SARS-Cov2. Und natürlich sind wir bei den Maßnahmen, die uns alle retten sollen. – Koste es, was es wolle! Es ist bereits langweilig, zum tausendsten Male zu erläutern, daß die von unserer Bundesregierung gesetzten Maßnahmen entweder zum falschen Zeitpunkt kamen oder grundsätzlich falsch waren. Der Gesundheitsminister, der jetzt alle Menschen am liebsten ins Zimmer schickt, weil sie unartig waren, hat noch am Anfang des Jahres lautstark (für seine Verhältnisse) bekundet: „Ein Virus kennt keine Grenzen!“. Diese Aussage gilt es auf keinen Fall zu vergessen!
Der Kanzler samt Finanzminister versprachen Hilfe für die Wirtschaft! „Koste es, was es wolle!“ Gleichzeitig setzten sie das Epidemiegesetz, nach dem die Wirtschaftstreibenden Rechtsanspruch auf Schadenersatz gehabt hätten, faktisch außer Kraft!

Als die „Corona-Lage“ (Schrecklich, daß ein solch dämliches Wortungetüm bereits zum allgemeinen Sprachgebrauch gehört!) im Sommer entspannter war, waren die Mitglieder unserer Regierung auf Urlaub! Auf Sommerfrische! Sie mußten sich erholen! Nach all der Kriegsrhetorik, die man über dem Land und seinen Bürger ausschüttete, gingen die Feldherren und Generäle mitten im Krieg in Urlaub! Und sie taten nichts, um die von ihnen angekündigte „zweite Welle“ (Wieder so ein idiotischer Ausdruck!) abzuwehren. Sie taten nichts, um das Land, seine Bürger, das angeblich so gefährdete Gesundheitssystem vorzubereiten und zu schützen. Keine zusätzlichen Krankenhaus- und Intensivkapazitäten, keine Unterstützung der Allgemeinmediziner durch Schutzausrüstungen. Keine neue Strategie, die sich auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der „ersten Welle“ stützt. Keine Masken, keine Beatmungsgeräte, keine verläßlichen Tests. Keine Spur von „Koste es, was es wolle!“ Abgesehen von Auftragsvergaben an einige Unternehmen mit mehr als seltsamen Naheverhältnissen zu Regierungsmitgliedern geschah nichts.

Womit wir beim nächsten „Koste es, was es wolle!“-Thema sind: Dem lieben Geld. Keine Regierung in der Geschichte der zweiten Republik war so im Blindflug unterwegs, wie es diese Regierung in Finanzbelange ist. Nun kann man entschuldigend einwenden, daß sich die Auswirkungen der „Corona-Maßnahmen“ nicht genau berechnen ließen und man daher weder die Einnahmen, noch die Ausgaben kalkulieren kann. Das ist wohl teilweise wahr, entschuldigt aber trotzdem keinen einzigen der vom Finanzminister gebrachten Schnitzer. Zudem sind die Einnahmenausfälle, wie auch die erhöhten Ausgaben sehr wohl bis zu einem gewissen Grad kalkulierbar. Und man muß mit Rahmenzahlen arbeiten, um nicht komplett die Übersicht zu verlieren.

Und wenn es ums Geld geht, heißt es derzeit auch Sparen! Die freihändige Vergabe von Aufträgen in zig Millionenhöhe sind skandalös! Wenn Toner für Drucker bei einer Landesregierung bestellt werden, muß zuvor der Auftrag ausgeschrieben werden, um den Bestbieter zu eruieren. Für die aus der Sicht vieler Wissenschaftler sinnlosen Massentests wurden, ohne entsprechende Regeln einzuhalten, einfach über 30 Millionen freihändig rausgeblasen. – Dies obwohl es günstigere, bessere und zuverlässigere Tests gegeben hätte. Doch den größten Vogel schoß diese Regierung mit der Vervielfachung des eigenen Werbebudgets ab. 180 Millionen EURO! Dazu kommen noch 30 Millionen für das Management der Werbemaßnahmen. € 180.000.000,–! Was hat man mit diesem Geld vor? Oder ganz böse gefragt: Wer wird damit versorgt, gefüttert, ruhig gestellt?
Um es in einfachen Zahlen darzustellen: Für diesen Betrag, könnte man 14 Jahre und über neun Monate lang, jeden Tag ein ganzseitiges Inserat in der auflagenstärksten Tageszeitung Österreichs schalten! Dieser Betrag bedeutet tägliche Werbekosten in der Höhe von € 123.203,– bis zum geplanten Ende der Legislaturperiode in vier Jahren. Es gibt keine nachvollziehbare und vor allem vor den Österreichern vertretbare Erklärung für diese Steuergeldvernichtung!

Bei den seinerzeit gegen die schwarz-blaue Regierung so kritischen Medien, die jeden in die Öffentlichkeitsarbeit gegangenen EURO mit Argwohn beäugten, vermißt man gerade lautstarke Kritik an der Aufstockung des Werbeetats. Dafür macht sich ein Schreib- und Berichterstattungsstil in den großen Tageszeitungen, den selbsternannten „seriösen“ Magazinen und diversen TV-Sendern breit: Man betreibt das, was man früher als „Hofberichterstattung“ verlacht hätte. Ungeprüft wird jeder Schmarrn aus der Bundesregierung ohne kritische Überprüfung weiter in Verbreitung gebracht. Und wenn von Seiten der Corona-Viererbande eine das bestehende Recht mit Füßen tretende Anweisung und Erklärung kommt, wen man im Familienkreis noch sehen darf, wer noch zum engsten Familienkreis gehöre, dann wird der Schmarrn als Verhaltensleitlinie in diversen Zeitungen veröffentlicht. Kein Aufschrei wegen der Rechtsbrüche. Keine kritische Silbe über das Ansinnen dieser Regierung, Großeltern von ihren Enkeln zu trennen. Auch kein böses Wort über das Test- und Zahlenchaos.

Kann es sein, daß der eine oder andere Herausgeber schon mit langen Zähnen auf das Monster-Werbeetat schielt und es sich auf keinen Fall mit den vergebenden Stellen verscherzen will?
Ein Blick in die Schweiz könnte diese Vermutung eventuell bestätigen. Dort war man diese Woche gar nicht so begeistert von unserem Wunderkanzler, als er sich zum Terrorakt in Lugano mit seinen gewohnt harten (und doch erwiesenermaßen hohlen) Aussagen zu Wort meldete. Sinngemäß nannte man unseren Kurz einen Blender, der solch traurige Taten immer zum Anlaß nimmt, um sich öffentlich in Szene zu setzen, ohne selbst irgendetwas zur Vermeidung solcher Untaten beizutragen. Tja. Dort, wo der österreichische Steuereuro zur Besänftigung der schreibenden Zunft nicht ankommt, setzt es mediale Ohrfeigen für unseren Kanzler.


Anders in Österreich, wo man ganz im Geiste unserer Regierenden im bereits vorauseilenden Gehorsam die Aussage der freiheitlichen Abgeordneten Dr. Belakowitsch verstümmelte, um aus ihr eine „Gefährderin“ zu machen! – Was geschehen ist? Ganz einfach: Die Dame riet bei einer Pressekonferenz den Bürgern, die Tests wahrzunehmen, wenn man sich nicht gesund fühlt, und sie bleiben zu lassen, wenn man sich gesund fühlt. Es sollte eigentlich normal sein, daß man ärztliche Kontrolle und Hilfe nur dann in Anspruch nimmt, wenn man sich nicht wohl fühlt. Brav und im medialen Einklang wurde der Medizinerin noch am selben Tag unterstellt, sie würde zum Boykott der Massentests aufrufen.
Es gibt 180 Millionen Gründe, der kritischen Frau Dr. Belakowitsch diese Absicht zu unterstellen. 180.000.000!
Darum wollen wir abschließend die Eingangsfrage wiederholen: Geht es Ihnen noch gut?

Wir wünschen einen schönen und bedächtigen ersten Advent!
Bleiben Sie uns gewogen!
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